Full text: Deutschland nebst Handelsgeographie und Weltverkehr, Mathematische Geographie, Kartographie, Methodik (Teil 5)

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schaften (Harz, Schweiz) sehr wirkungsvoll in die Erscheinung; es ist aber 
schwer herzustellen und darum teuer. Auch Reliefgloben geben die Gebirge 
meist zu sehr überhöht. Profil und Relief zeigen die Erhebungen 
der Erdoberfläche am natürlichsten, wenn die Überhöhungen 
nicht zu scharf sind. 
b) durch Höhenschichten, Niveaukurven, Horizontalen oder 
Isohypsen^). Man denke sich z. B. durch einen Berg von 100 m Höhe 
in Abständen von je 20 m horizontale Schnittflächen gelegt. Werden 
nun die Ränder der letzteren auf die in der Höhe des Meeresspiegels 
liegende Grundfläche projiziert, so erhält man Isohypsen. Wo die Linien 
enge beieinander liegen, da ist die Böschung steil; wo sie sich entfernen, 
muß ein sanfter Abhang liegen. Die Zahl 
der Höhenlinien richtet sich nach der Höhe 
der Gebirge und nach der Art des Maß- 
stabes und ist oft sehr groß. Um aus 
dem Liniengewirr herauszufinden, sind 
gewisse Höhengrenzen durch stärkeren Druck 
hervorgehoben, andere beziffert. Die „Meß- 
tischblätter" geben im Tiefland die Höhen- 
schichten in Abständen von 20, 10 und 
5 m an. Neuerdings legt man auch auf 
die für Gewäffer geltenden Tiefenlinien 
oder Jsobathen großes Gewicht. Die 
Darstellung durch Isohypsen ist 
Abb. 84. Isohypsen. wissenschaftlich genau, aber nicht 
plastisch, darnm für Schulzwecke unbrauchbar. 
c) durch Farben ^Farbenplastik). Der österreichische Feldzeug- 
meister von Hauslab (f 1883) füllte die Zwischenräume der Isohypsen 
nach dem Grundsatz „Je höher, desto dunkler" mit Weiß, Orange, Rot, 
Grün, Blaugrün, Rotblau, Violett aus; v. Sydow richtete sich weniger 
nach der strengen Form der Isohypse und stellte das Tiefland grün, das 
Bergland (200—500 m) weiß, das Mittelgebirge (500—1500 m) braun, 
das Hochgebirge dunkelbraun, das Meer blau bzw. dunkelblau dar; 
Dr. Peucker (aus Wien) benutzte die Reihenfolge der Regenbogensarben, 
um die Höhenverhältnisse zu versinnlichen. Er näherte sich in seiner 
Darstellungsweise der Kartenmalerei (Wiese grün, Wald blaugrau, 
Gletscher weiß), von Hauslab, von Sydow und Dr. Peucker haben 
die auch für Schulzwecke brauchbare Farbenplastik geschaffen. 
2. Die Darstellung der Böschungen in senkrechter Be- 
leuchtung (Böschungsplastik). 
a) Die Schrassenmanier. Anfangs stellte man die Gebirge als 
Einzelerhebungen (Maulwurfshügel) dar. Dann wurden die Abhänge der 
*) Griech, — Linien gleicher Höhe.
	        
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