Full text: Deutschland (Unterstufe) (H. 1)

Die natürlichen Hauptteile Deutschlands. 5 
IV. Stusenlandschasten und Randgebirge von Böhmen und Mähren. 
Über Böhmen und Mähren f. Heft 2, S. 28 f. 
Die Grenzumwallung besteht im Nordosten aus den Sudeten, im 
Nordwesten aus dem Elb-Sandsteingebirge und den: Erzgebirge, im W. 
aus dem bayerisch-böhmischen Waldgebirge oder dem Böhmerwalde. 
Die sehr waldreichen Sudeten beginnen an der „Mährischen Pforte", die von 
dem obersten Lauf der Oder durchflössen wird, und erstrecken sich in Nordwest- 
licher Richtung bis zum Elb-Sandsteingebirge. 
Sie zerfallen in folgende Teile: 
1. Das Gesenke, d. h. Eschengebirge; es liegt nicht auf deutschem Boden. 
2. Das viereckige Glätzer Gevirgsland, aus mehreren den Glätzer Kessel 
umschließenden Bergzügen bestehend. 
3. Das Riesengebirge*), wallartig emporsteigend, höchstes und ansehnlichstes 
der deutschen Mittelgebirge; es besteht aus zwei gleichlaufenden Hauptkämmen, 
deren nördlicher den höchsten Berg Mitteldeutschlands trägt, die 1600 m hohe 
Schneekoppe. Das Gebirge überragt die Waldgrenze, und nicht selten kommen 
in seinen höchsten Teilen Lawinen**) vor. 
4. Das Jser-Gebirge. 
5. Das Lausitzer Bergland. 
Das Elb-Saudsteinyebirge, zu beiden Seiten der Elbe gelegen, besteht 
aus vielen einzelnen, meist steilw and igen, platten Kuppen. Seiner landschaft- 
lichen Schönheiten wegen nennt man es „Sächsische Schweiz". 
Das sich anschließende Erzgebirge, nach Südwesten bis zum Fichtelgebirge 
streichend, fällt gegen Süden sehr rasch, gegen Norden ganz allmählich und 
slächenartig ab. Das Gebirge hat nur wenig Ackerbau, dagegen viel Nadel- 
holz. Seme Hörsten Gipfel sind der Fichtelberg (1200 in, in Sachsen) und 
unmittelbar dabei der Keilberg (1240 m, in Böhmen). Der Erzreichtum, dem 
es seinen Namen verdankt, ist infolge der seit langem andauernden Ausbeutung 
sehr vermindert worden. * 
Das Südwestende des Gebirges wird Hohes Vogtland oder Elster-Gebirge 
genannt. 
Das bayerisch-bölimische Waldgebirge streckt seinen breiten, gewellten 
Rücken vom Fichtelgebirge nach Südosten bis fast an die Donau; es steigt am 
höchsten im Arber an (1500 m). Das Gebirge ist mit endlosen Wäldern be- 
deckt, die wasserreiche Moore einschließen und im Süden teilweise noch völlige 
Urwälder sind. 
V. Schwäbisch-sräukisches Stufenland. 
Es wird eingeschlossen vom deutschen Jura, dem Fichtelgebirge, dem 
Thüringer Walde, der Rhön, dem Spessart, dem Odenwalde, dem 
Neckar-Berglande und dem Schwarzwalde. 
Das innerhalb dieser Bergzüge liegende Stufen- und Hügelland ist im 
Norden vom Main, im Süden vom Neckar durchströmt und bietet mit seiner 
Abwechselung von Höhen und Ebenen, Berg und Thal eine Fülle von lieblichen 
Landschaftsvildern. Es ist mit Obst. Getreide, Wein gesegnet. „Das Neckarthal hat 
Wem und Korn". ' 
*) S. Abbildung S. 28. 
**) Lawinen nennt man die von steilen Bergwänden abstürzenden Schneemassen, 
welche zumal tm Frühjahr der Lebewelt im Hochgebirge verderblich werden.
	        
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