Full text: Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen

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nur emporkriechen, um über der Erde zu verwüsten. Der Landmann Pflügt 
die Engerlinge oft mit aus dem Boden heraus. Deshalb schreiten Raben 
und Krähen gern hinter dem Pfluge her; aber die meisten vertilgen die 
Maulwürfe und Spitzmäuse, die also unsere Freunde sind. 
NB. Außer einem stark vergrößerten Bilde sind auch einige lebendige Mai- 
käser zur Stunde mitzubringen. Dieser Gegenstand bietet eine schickliche Gelegen- 
heit, den Abscheu vor der Tierquälerei wachzurufen. Die in manchen Gegenden 
im Kindermunde lebenden, auf den Maikäfer bezüglichen Verschen sind heranzuziehen. 
1. Der Maikäfer. Quietmeyer. W. II. 59. 
2. Käferhochzeit. Löwenstein. W. II. 60, W. 79. 
3. Das Käferchen im Wirtshause. W. II. 61. 
4. Maikäferlied. Ahlfeld. W. 78. 
18. Der Frosch. 
Der dritte Frühlingsmusikant, den wir besprechen wollen, ist der 
Frosch und zwar der Wasserfrosch. 
„Der Frosch sitzt in dem Rohre, 
der breite, dicke Mann, 
und singt sein Abendliedchen, 
so gut er singen kann. — Quak! quak!" 
Wer hat in diesem Frühlinge schon seine Stimme vernommen? Wo 
und wann war es? Hast du auch ihren Kantor oder Vorsänger mit der 
tiefen Stimme gehört? Du hast sie doch nicht in ihrem Konzerte gestört? 
Wer kann seine Stimme nachahmen? (Brekeke, brekeke, qnak, koax, tuu!) 
Was reckt er dabei empor? — Der Körper des Frosches ist plump, uu- 
behaart und schleimig. Der Kopf ist groß und plattgedrückt und das 
Maul breit, damit er die Mücken und Wasserkäfer um so besser aufschnappen 
kann. Die Augen sind groß. Die Hinterbeine sind länger als die Vorder- 
beine, die fünfzehigen Hinterfüße mit einer Schwimmhaut versehen. Mit 
diesen Beinen kann er schwimmen, aber auch hüpfen. — Der Frosch lebt 
nicht nur im Wasser der Teiche und Sümpfe, auch auf dem Lande. Er 
ist ein zweilebiges Tier oder eine Amphibie. Wer hat ihn einmal an- 
gegriffen? Wie fühlt er sich an? Sein Blut ist rot, aber kälter als das 
der Säugetiere und Vögel. Im Winter hielt er im Schlamme seinen 
Winterschlaf; jetzt ist er erwacht, uud vor Freude darüber quakt er. Hier¬ 
in diesem Glase habe ich Froschlaich. Es sind die Eier des Frosches, die 
traubenartig zusammenhängen. Ich habe sie aus einem sumpfigen Graben 
gefischt. An diesen Eiern wollen wir die EntWickelung des Frosches beobachten. 
Wer hat einen Laubfrosch gesehen? beobachtet? zu Hause in einem Glase? 
NL. Im Laufe der nächsten Wochen ist an dem Glase, das in der Klasse stehen 
bleibt, zu beobachten, wie in den Eiern sich die Kaulquappen bilden, wie sie aus- 
schlüpfen, zuerst Hinter- und dann Vorderbeine bekommen, wie ihr Schwanz zu- 
sammenschrnmpft und schwindet, und wie endlich der fertige Frosch bemüht ist, das 
Land zu gewinnen. 
1. Die Frösche. Goethe. W. II. 62, W. 80. 
2. Der Frosch. Dieffenbach. W. II. 63, W. 81. 
3. Das Fröschlein und der Peter. Staub. W- II. 64, W. 82.
	        
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