Full text: Die außerdeutschen Länder Europas (Teil 2)

XV. Europa im allgemeinen. 
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größere wie Sizilien, Sardinien, Korsika und Kreta, kleinere wie die Balearen 
bei Spanien, die jonischen Inseln im jonischen Meere und die griechischen 
Inseln im Ägäischen Meer. Zwischen Südschweden und Jütland liegen die 
dänischen Inseln. Mitten im Atlantischen Ozean liegen Island und die kleinen 
Färöer. Reich an vorgelagerten kleinen Inseln ist Norwegen. Die Inseln 
sind meistens Reste untergegangener Länder. So hingen einst die britischen 
Inseln zusammen und waren auch mit Frankreich verbunden. So lag dort, 
wo heute das Mittelmeer rauscht, ein Land, das Afrika mit Europa verband. 
Anderseits gab es einst Meer, wo es heute Land gibt. Oft liegen dort noch 
Seen, wie z. B. in der schwedischen und nordrussischen Seensenke. 
Europa bildet einen dreieckigen Rumpf nebst vielen Gliedern. Die breite 
Seite des Rumpfes liegt im Osten, es ist die Landgrenze zwischen Europa und 
Asien. Die Spitze liegt in den Pyrenäen. Die Südseite schneidet die Nord¬ 
küste des Löwengolfes, des Busens von Genua, des Adriatischen und Schwarzen 
Meeres und des Kaspisees. Die Nordseite beginnt am Golf von Biskaya und 
schneidet die Südküste der Ostsee und des Weißen Meeres und des Eismeeres. 
Für den Rumps bleiben 2/s, für die Halbinseln und Inseln aber nur Vs übrig. 
Somit verhält sich oer Rumpf zu seinen Gliedern wie 2:1, d. h. der Rumpf 
ist nur doppelt so groß wie seine Glieder. Das ist ein äußerst günstiges 
Verhältnis. Europa hat zwei Inselstaaten: Britannien und Dänemark. Es 
hat auch bedeutende Halbinselstaaten, Schweden und Norwegen in Skandi¬ 
navien, Spanien und Portugal auf der Pyrenäenhalbinfel, Italien auf der 
Apenninenhalbinsel, die Türkei, Griechenland, Bulgarien, Montenegro, Albanien 
nebst Serbien auf der Balkanhalbinsel. Reine Festlandsstaaten sind Rußland und 
Rumänien, Deutschland und Österreich-Ungarn, Frankreich nebst Belgien, 
Holland und der Schweiz. Die Schweiz und Serbien sind die einzigen euro¬ 
päischen Staaten, welche keinen Zugang zum Meere haben und somit reine 
Binnenstaaten sind. 
3. Die senkrechte Gliederung Europas. 
Europas Rumvf besteht zum größten Teile aus Tiefland. Das öst¬ 
liche Tiefland heißt das osteuropäische Tiefland, es erfüllt ganz Rußland. Mit 
ihm hängt das norddeutsche Tiefland zusammen. Es setzt sich über Holland 
und Belgien nach Westen fort und bildet dort das französische Tiefland. So 
zieht sich ein gewaltiges Tiefland von den Pyrenäen bis an das Uralgebirge: 
es wird nach Osten zu immer breiter. Das russische Tiefland fetzt sich auch 
nach der unteren Donau fort und bildet dort das walachische Tiefland. Davon 
ist durch die Karpathen das ungarische Tiefland getrennt. Abgesondert vom 
großen europäischen Tieslande sind die Ebenen am Po, an der Rhone, am 
Ebro, am Guadalquivir, am Oberrhein usw. Der Westen und Süden Europas 
ist vorwiegend gebirgig. Hier herrscht große Mannigfaltigkeit. Da gibt 
es Hochgebirge und Mittelgebirge, Tiefländer und Hochebenen. Die Alpen 
sind das höchste Hochgebirge Europas. Damit hängen nach Süden die Apenninen 
zusammen, nach Osten hin die Karpathen, mit den Karpathen hängt der Balkan 
zusammen. Durch das Schwarze Meer ist davon der Kaukasus getrennt; die 
Pyrenäen sind durch ein Tiefland von den Alpen geschieden. An die Karst¬ 
alpen schließen sich die Dinarischen Alpen an, die im Pindusgebirge ihre Fort¬ 
setzung finden. 
Die Mittelgebirge ziehen sich in einem großen Bogen von Südfrankreich
	        
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