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Erster Abschnitt.
gar kein Zweifel, das ist die Zeit, in der diese Lektionen auftreten' fie
gehören in das siebente und achte Schuljahr. Wie man sie darauf ver-
teilt, ist nicht des Streites wert. Ich weife in diesem Luche unfern Stern,
die Fixsterne und die Besucher unseres Sonnensystems ins achte Schul-
jähr, den INond und die Planeten ins siebente. Die Zeit, die den Lek-
tionen vorausliegt, ist immer als Vorbereitungszeit zu betrachten, die
den Beobachtungsstoff sammelt.
Wir sehen, es treten im siebenten und achten Schuljahre nur noch
himmelskundliche Stoffe auf, keine klimakundlichen mehr. Klimakunde
ist in dieser Zeit nur noch Anwendung. Ich gebe zu, daß man bei un-
serem Unterbau für diese Zeit sicher ohne große Schwierigkeit das Lesen
der Wetterkarten pflegen könnte und damit einen schönen Abschluß für
das Klima der Heimat gewönne. Ich muß aber vor der Hand darauf
verzichten, das darzustellen, da ich darin keine Erfahrung habe und hier
in diesem Buche nur mitteilen will, was ich in diesem Stoffe erlebt
habe. Ich weiß aber, daß man auch in Volksschulen mit dem Lesen
der Wetterkarten bereits gute Erfahrung gemacht hat und das vielleicht
sogar ohne unseren Unterbau.
Noch ein Wort über Zeit und Kalender! Ich habe diese Stoffe
dort angeschlossen, wo sie natürlicherweise hingehören, den Tag also
an die Lektionen von Tag und Nacht (dorthin gehört auch mitteleuro-
päische Zeit), Gemeinjahr, Schaltjahr, Gregorianischen Kalender, Julia-
nischen Kalender an die Lektionen über die Jahreszeiten, den Monat
an die Mondlektionen und die Wochentage an die Planeten.
Dieser ganze Plan der Himmels- und Klimakunde ist gebaut nach
folgenden Grundsätzen:
1. Er ordnet die Lektionen so, wie sie sachgemäß aufeinander folgen
müssen, unterscheidet eine Reihe mit festverschränkten Gliedern, die nicht
getauscht werden können und gleich hintereinander gehalten werden
möchten (6. Schuljahr), und eine lose Reihe (7. und 8. Schuljahr), deren
Ordnung nicht unbedingt feststeht, und die in weiter auseinanderliegenden
Zeiträumen gehalten werden können.
2. Er läßt die Himmels- und Klimakunde nicht neben den übrigen
Vorgangsfächern hergehen, als wären sie etwas für fich, sondern stellt
eine Verbindung zu ihnen her, insbesondere zur Erdkunde.
Wer nun zugibt, daß diese eben entwickelten Gedankengänge und
Grundsätze ganz natürlich seien, irrt doch sehr, wenn er annimmt, die
Gedanken der Lehrplanmacher wären immer den gleichen Weg gegangen.
Ich beschränke mich daraus, hierfür drei Pläne anzuziehen: l. den Grund-
lehrplan der Berliner Gemeindeschule, 1902, 2. den Lehrplan für die
Württembergische Volksschule, 1907, und 3. den Lehrplan für die evange-
lifchen Volksschulen der Stadt Dresden, 1892, der jetzt noch gilt, also einen