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Das VIH. Buch, von Teutschland.
Der ngedersachstsche Rreis, Lat. CIRCVLVS SAXO¬
NI AE INFERIOR, leitet feine Benennung von den alten
Sachsen her, welche sich in dieser Gegend niedergelassen ha-
ben. Diejenigen Sachsen, welche den Strich Landes zwi¬
schen der Elbe und Oder eingenommen haben, wurden Nie¬
dersachsen, und diejenigen, welche zwischen dem Harz und
böhmischen Walde ihre Wohnungen gesuchet haben, wurden
Obersachsen genennet. Jetzo grenzet dieser Kreis gegen
Mitternacht an Jütland und die Ostsee, gegen Morgen
an Pommern, das Churfürstenthum Sachsen und Branden¬
burg, gegen Mittag an Thüringen und Hessen, und gegen
Abend an Wesiphalen und das teutsche Meer. Es ist selbi¬
ger 70. Meilen breit und 8°. Meilen lang. Die merkwür¬
digsten Flüsse-sind: Die Aller, Elbe, Eide, -Hamma, Il¬
menau, Lerne, (Deber und Mste. Die. Fruchtbarkeit ist
ganz gut. Die evangelischlutherische Religion hat zwar den
Vorzug daselbst: Man findet aber auch Romischcatholische
daselbst. Das Directorium führen Brandenburg, und Han¬
nover mit Braunschweig wechselsweise.
Die Rcichsstande sind zum theil Geistliche, und zum
theil weltliche. In alphabetischer Ordnung sind es folgen¬
de: i) Das Herzogthum Braunschwciglüneburg, 2) Bre¬
men, g) das Fürstenthum -Halbcrstadt, 4) das Bisthum
-Hildesheim,, D bas Herzogthum-Holstein, 6)das Bisthum
Lübeck, 7) das Herzogthum Magdeburg, 8) Mecklenburg,
9) Sachscnlauenburg. Die Reichsstädte, 10) Bremen,
ii) Goslar, 12) Hamburg, iz) Lübeck, 14) Mühlhausen,
und iz) Nordhausen.
Das i. Capitel.
X>on dem Hcrzogchume Bremen.
Das -Herzogthum Bremen, Lat. DVCATVS BRE-
MENSLSj hat i) -Homann, und 2) Witten besonders gesto-
siochen.
Seine Benennung hat es von der Reichsstadt Bremen
bekommen. Es liegt zwischen der Elbe und Weser, und
grenzet gegen Morgen an Verden und Lüneburg, gegen
, Mitternacht an das teutsche Meer, gegen Abend ebenfalls
an das teutsche Meer und Wesiphalen, und gegen Mittag
wieder an Wesiphalen,und ist 20. Meilen lang, und 15. Mü-