Full text: Süd-Amerika (Bd. 5, Abth. 2)

Md Feuerland. 573 
muntert wurde, unternahm im Jahr 1586 dieselbe 
Entdeckung; er gieng von Plymouth mit drey Schif¬ 
fen ab, und kam in den Hafen, den er zuerst den 
Hafen des Verlangens nannte. Als er in die Mün» 
dting der Straße hinein fuhr, kam er daselbst an die 
User, wo sich noch Spanier befanden. Er nahm sie 
sammtlich gefangen, und kam endlich nach philr'p- 
pevllle, deren Mauern und Festungswerke noch 
standen. Diese Festung hatte vier Forts, und jede 
von ihrer Seite war mit einem gegossenen Stück be¬ 
setzt ; die Spanier waren aber sorgfältig gewesen, 
dieses Geschütze zu vergraben. Der Platz lag aller¬ 
dings an dem vortheilhastesten Orte, er hatte viele 
Kirchen, allein der Ackerbau mußte niemals der Spa- 
nier Aufmerksamkeit werth gewesen seyn, denn jetzt 
fand sich hieran ein gänzlicher Mangel. Das Schick¬ 
sal dieser wenigen Zurückgelaffenen mußte also sehr 
elend gewesen seyn, denn der Haß der Einwohner 
und der Mangel an Lebensunterhalt hatte gemacht, 
daß sie in ihren Hausern dem Tode entgegen sehen 
mußten, und ihre Körper wurden von den Englän¬ 
dern in den Wohnungen der Spanier ganz angeklei¬ 
det gefunden. Diejenigen, welche der Hunger übrig 
gelassen hatte, ergriffen alle ihre Habseligkeiten, und 
eilten an die Ufer, in der Hoffnung, daselbst etwas 
zu finden, wodllrch sie ihr Leben fristen könnten. 
Außer einigen Seevögeln aber, die sie von Zeit zu 
Zeit schössen, hatten sie das Jahr hindurch nichts zu 
essen, als Wurzeln unb Blatter. Candish änderte 
daher den Namen ihrer unglücklichen Kolonie, und 
nannte sie Hungerhafen, welche Benennung bis jetzt 
beybehalten worden ist. 
Sebald von Weert, welcher durch die Eylande, 
die seinen Namen führen, und durch das Unglück, 
welches er auf seiner Reise nach der magellanischen 
Meer-
	        
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