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führte er daher den Beinamen „der Reiche". Einst bewirthete
er den Pöbel an 10,000 verschiedenen Tafeln, theilte Korn unter
die Armen und ernährte den größten Theil der Bürger fast drei
Monate ganz allein. Aber wer reich ist, der will meist immer
noch reicher werden. So konnte auch Crassus, der übrigens als
ein gebildeter Mann und als guter Redner gerühmt wird, nicht
genug bekommen.
Im jüdischen Lande, wohin er zog, soll er den Tempel aus¬
geplündert haben. Auch unternahm er, nach Ablauf seines Con-
sulats, einen Krieg wider die Parther, ein tapferes, reiches und
kriegskundiges Volk in Asien. In diesem Kriege war er aber sehr
unglücklich, ja er verlor sogar sein Leben. Die Parther besiegten
sein Heer, nahmen ihn gefangen, — schlugen ihm den Kopf ab,
gossen ihm geschmolzenes Gold in den Mund und sagten dabei:
„Nun trink' dich satt Gold, nach welchem dich
immer so sehr gedürstet hat!"
Vergl. auch Nr. 22.
22.
P o m p e j u s.
Cnejus Pom pejus, Sohn des Cnejus Pompejus
Strabo, besaß ein sehr einnehmendes Aeußere, wobei er sehr
sanft, freundlich und bescheiden war. Wegen dieser schönen Eigen¬
schaften, sowie auch durch eine gediegene wissenschaftliche Bildung,
verbunden mit einem würdevollen Benehmen, erwarb er sich bei
Allen, die ihn kannten, die größte Zuneigung und Liebe. Bald
genug machte er sich auch durch sein freundliches Wesen, besonders
durch seine Freigebigkeit, zum Lieblinge seiner Soldaten.
Seinen ersten Feldzug unternahm er unter dem Oberbefehle
seines Vaters, der bei dem Heere und den Bürgern nicht eben
beliebt war, Weiler, zwar ein guter Feldherr, sich doch öfter hart,
übermüthig und habsüchtig gezeigt hatte. Als dessen Heer in Roms
Nähe aufgestellt war, um dem von den Optimalen vertriebenen
Cinna den Rückweg dahin zu versperren, fand der junge Pom¬
pejus Gelegenheit, seinen Muth, seine Entschloffenheit und Geistes¬