Revolution in Spanien. 
Sturz der absoluten Königsgewalt. 
Ferdinand VIk. betrat, nachdem Napoleon seinen Kerker zu 
Valen^ay geöffnet und ihm die Freiheit gegeben hatte, den spa- 
nischen Boden, unbekannt mit der Lage der Dinge in seinem Va- 
terlande, unbekannt mit dem Zustande und dem Geiste der spa- 
nischen Armeen, unbekannt größtentheils sogar mit dem Hergange 
der Ereignisse, die sich wahrend seiner Abwesenheit zugetragen hat- 
ten. Seine Hofdienerschaft (Camarilla), die ihn in Saragossa 
empfing, und vor Allen sein Beichtvater, Pater Cyrillo, bestimm- 
ten ihn, seine Reise nach der Hauptstadt nicht, wie er gewollt, 
auf geraden Wegen fortzusetzen, sondern vielmehr sich nach Va- 
lencia zu wenden und dort einige Zeit sein Hoflager aufzuschla- 
gen. Eine Gesandtschast der Cortes (Reichsstande) erschien hier 
vor dem Könige und forderte ihn auf, die Constitution von 1812 
anzunehmen und zu beschwören, erklärend, daß ihm, bevor er 
dies gethan, kein Gehorsam würde geleistet werden. Allein die 
Umgebungen Ferdinands protestirten gegen eine Urkunde, welche 
die Majestät des Thrones entwürdige, und forderten ihn auf, die 
Verfassung der Cortes aufzuheben und nach der Weise seiner Vor- 
fahren, das heißt, unumschränkt zu herrschen. Unter diesen 
Umstanden erließ Ferdinand am 4. Mai 1814 das merkwürdige 
Decret, welches Spaniens neue Gestaltung ganzlich verwarf und 
den verjährten Despotismus mit allen seinen Greueln wiederum 
hervorrief. In diesem Decrete ward die von den Cortes verfaßte 
N. G. iv. 1
	        
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