y8 VI.Ztr. Kart VbiSplm westph. Fried. 1620-1648. 
gcrschaft; wenn sie standhaft blieb, so konnte dem 
ganzen Bunde von Neuem der Muth erweckt wer¬ 
den. Aber die Reichen in der Stadt wollten die 
Gefahr nicht in der Nahe sehen; einer derselben, 
Anton Fugger/ schlich sich zum Kaiser m’6 La¬ 
ger und brachte als Bedingung zurück/ daß bie 
Stadt i5o/Ooo Goldgulden zahlen, spanische Be¬ 
samung einnehmen und den braven Schartlin ver¬ 
bannen sollte. Dieser bot noch einmahl die Kraft 
feiner Rede auf, den Muth in ihnen zu erwecken, 
und berief sich auf ihren Vertrag mit ihm, nach 
welchem sie ihn nicht wegschicken konnten. Aber 
sie sichten ihn mit Th rauen an, doch nur zu ge¬ 
hen. Da ging er endlich voll Unw-Uens und be¬ 
gab sich nach der Schweiz; die Spanier besetzten 
die Stadt. 
Außer den Städten hatten auch zwei Fürsten 
in Oberreurschland an dem Kriege Theil genom¬ 
men, der Herzog lllrrch von Würtemberg 
und der Churfurst Friedrich von der 'P falz. 
Letzterer war jedoch nicht Glied des schmaikaldi- 
schen Bundes, und hatte nur, nach einem Erb¬ 
vertrage mrt dem würtemberger Herzoge, diesem 
3oo Reuter und 600 Fußknechte zu Hülfe gesen¬ 
det; auch war er des Kaisers Jugendfreund, sie 
waren zusammen als Knaben in Brüssel erzogen; 
daher erhielt er leicht Verzeihung. Der Herzog 
Ulrich dagegen mußte, sawmt feine» Rathen, 
knieend Abbitte thun , seine besten Festungen 
nebst allem Geschütze übergeben, und 3oo,ooc> Gold-- 
gulden bezahlen, nachdem er dem Kaiser in allen 
Dingeil Gehorsam gelobt hatte. 
So war der schmalkaldrsche Bund in Ober- 
teutschland bald vernichtet und der Kaiser faßte 
den raschen Entschluß, sein Heer nicht in's Win¬ 
terlager zu legen, sondern die Sachen auch in 
Nordtentschland ohne Aufenthalt zu Ende zu füh¬ 
ren. In Eg er warteten seiner der König Fer. 
dinand und der Herzog Moritz, fast als Vertrie¬ 
bene aus ihren Landern; er traf am 6. April bei 
ibnen ein und sie feierten dort zusammen das
	        
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