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Nach dem, was eben über das Remer'sche Lehr¬
buch gesagt worden ist, würde ich in dieser neuen Aus¬
gabe noch viel mehr weggescknitten oder zusammengezo-
gen haben, als ich wirklich gethan, wenn ich nicht hätte
befürchten müssen, dadurch Verwirrung zu stiften, in¬
dem doch die alte Ausgabe neben der neuen in Schulen
wird beybehalten werden. So hätte ich wer allen an¬
dern gern die Kapitel über die Geographie, über das
politische Derhältniß der Staaten und über Künste und
Wissenschaften noch mehr abgekürzt. Der Schüler soll
ja beym Unterrichte in der Geschichte keine vollständige
Anweisung zur Geographie erhalten. Diese wird vor¬
ausgesetzt und zum Behufe der vorzutragenden Begeben¬
heiten nur das Nothwendigste aus derselben wiederholt.
Das Kapitel über das politische Verhaltniß der Staaten
sollte wohl billig hinter den eigentlichen Begebenheiten
stehen, da dasselbe erst nach dem Vortrage der letzten
recht anschaulich kann dargestellt werden. Auf jeden
Fall aber sollte dies so kurz als möglich geschehen, da
hier Wiederholungen unvermeidlich sind. Am meisten
aber wird der Abschnitt über Künste und Wissenschaften
bey künftigen Auflagen einer strengeren Auswahl bedür¬
fen. Wer seiner Kunst oder Wissenschaft nicht eine
ganz andere Gestalt gegeben, und dadurch entweder
zum Vortheil oder Nachtheil auf eine große Menge sei¬
ner Zeitgenossen eingewirkt hat, gehört gar nicht in
die allgemeine Geschichte. Dazu gesellt sich noch die
Schwierigkeit des Vortrags. Wie viele Lehrer, beson¬
ders auf Schulen, wo sich selten jemand ausschließlich
der Geschichte widmet, giebt cs wohl, die fähig wären,