Full text: Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie

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rias oder Galiläisches Meer genannt, der Berg Tabor, 
die Städte Nain, Nazareth und Kana. Am See Tiberias 
lagen die Städte Tiberias und Kapernaum. 
8. 13. 
Assyrien. Semiramis. 
Armenien hieß das Gebirgsland um die Quellen des Eu¬ 
phrat und Tigris, Babylonien das Tiefland um die Mün¬ 
dung dieser Flüsse, Mesopotamien lag in der Mitte zwischen 
beiden. Oestlich von Mesopotamien, jenseits des Tigris, lag 
das Steppenland Assyrien, in welchem Assur und Nimrod 
uralte Könige gewesen sein sollen. Nordöstlich von Assyrien lag 
Medien. 
Um 2000 v. Ehr. stiftete Ninus die assyrische Monarchie, 
welche auch Babylonien, Mesopotamien und Medien umfaßte; 
Ninive, da, wo der große Königs-Canal aus dem Euphrat 
in den Tigris mündet, auf das prachtvollste von ihm erbaut, 
wurde die Hauptstadt. Semiramis, seine kluge und schöne 
Gemahlin, erhob Assyrien zu einem mächtigen Staat. Ihren 
Sohn Ninias nach dem Tode des Ninus von der Regierung 
ausschließcnd, herrschte sie selbst kräftig in Mannestracht, wäh¬ 
rend sie jenen unter die Obhut der Weiber stellte. Das von 
außen durch beträchtliche Eroberungen vergrößerte Reich wurde 
im Innern durch zweckmäßige Einrichtungen beglückt, wie durch 
Anlegung von Kunststraßen, Wasserleitungen, Befestigung und 
Verschönerung der Städte. Vor Allem wurde Babylon durch 
prachtvolle Bauwerke verherrlicht. Im Viereck umgaben es un¬ 
gewöhnlich hohe und breite Mauern: jede derselben war von 
25 einander gegenüberliegenden Thoren durchbrochen. Zu bei¬ 
den Seiten des Euphrat waren zwei prächtige Paläste einander 
gegenüber erbaut, die durch einen getvölbten Gang (Tunnel), 
welcher unter dem Flusse durchging, m Verbindung standen. In 
einem dieser Paläste befanden sich die hängenden Gärten, die 
bei den Griechen so berühmt waren. Der Liebe ihrer Untertha- 
nen gewiß, gab Semiramis ihre Verstellung auf; jene begrüßten 
sie erstaunt und freudig als Herrscherin. Mit fliegendem Haar, 
jedoch königlichem Anstand trat sie einst unter das Volk, und 
die bloße Gegenwart der hohen Gebieterin dämpfte einen Auf¬ 
stand. Bald nach einem verunglückten Kriegszuge nach Indien 
ereilte sie der Tod. Der unter Weibern verweichlichte Ninias 
wurde König. Alle seine Nachfolger waren ihm ähnlich. Sar- 
danapal II., der letzte von ihnen, wurde von Kyarares von
	        
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