Full text: Heimatgeschichte der Rheinprovinz

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jede Lehrkraft entfielen demnach damals 71 Kinder; das ist 
16 mehr als 1912. Die Zahl der Kreisschülinspektoren der 
Kheinprovinz beträgt 128, von diesen sind 76 im Hauptamte, 
52 im Nebenamte beschäftigt. 
Artbildung der Schüler bestehen zahlreiche 
Fortbildungsschulen. Hilfsschulen dienen dem Unterricht 
und der Erziehung Schwachbegabter Schüler, und Mittel¬ 
schulen führen in größeren Städten den Lehrplan der Volks¬ 
schulen weiter aus. Zahlreiche Fachschulen dienen den ge¬ 
werblichen Berufen und der Landwirtschaft. Neun Taub¬ 
stummenanstalten und die Blindenanstalten in Düren und 
Neuwied übernehmen die geistige Ausbildung der Vier- 
sinnigen. Das Fürsorgeerziehungsgesetz übt auch in der 
Rheinprovinz seine segensreiche Wirkung aus. 17 788 Zög¬ 
linge wurden in der Zeit vom 1. April 1901 bis 31. März 
1913 der Fürsorgeerziehung überwiesen. 
Auch das höhere Schulwesen der Rheinprovinz 
ist wohl geregelt. Im Jahre 1912 zählte man 62 Gymnasien, 
10 Progymnasien, 13 Oberrealschulen und 23 Realschulen. 
In Bitburg und Cleve befinden sich sechsklassige Landwirt¬ 
schaftsschulen, in Bensberg ist eine Kadettenanstalt, und 
zahlreiche höhere Knabenschulen in kleineren Städten und 
Flecken dienen den Gymnasien als Unterbau. In 105 höhe¬ 
ren Mädchenschulen wurden 1912 31 831 Schülerinnen 
unterrichtet. Nach regem Wettbewerb der Städte Düssel¬ 
dorf, Duisburg, Cöln und Bonn erstand 1818 die Rheinische 
Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, die heute von rund 
4000 Studenten besucht wird. Mit der Universität 
Bonn ist die ,,Landwirtschaftliche Akademie in Poppels¬ 
dorf verbunden, die 1911 520 Studierende aufwies. Die 
Technische Hochschule in Aachen zählte 1912 605 Studen¬ 
ten, die Handelshochschule in Cöln gegen 1300 Studierende. 
Außer den an anderer Stelle genannten Gelehrten, die die 
Rheinprovinz zu den ihren zählt, seien hier noch zwei neuere 
Geschichtsschreiber genannt: H. v. S y b e 1 (1817/95 — „Die 
Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I.“ und 
„Geschichte der Revolutionszeit von 1789/1800), dessen 
Wiege 1817 in Düsseldorf stand, und der Freiburger Pro¬ 
fessor Fr. X. Kraus (1840/1901 — „Altchristliche In¬ 
schriften der Rheinlande", „Kunstgeschichte“, „Dante, sein 
Leben und seine Werke“, „Cavour“), dessen Heimat Trier ist.
	        
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