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Dritter Zeitraum.
griffen der Engländer und Russen preis gab. Eine
türkische Flotte wurde in einem Seegefechte mit der
russischen bei Tenedos (». Juli) zur Hälfte vernich¬
tet; die Russen machten Fortschritte in der Moldau
und Wallachei. Aber jetzt erfolgte eine Veränderung.
Alexander, Kaiser von Rußland, wandte sich nach dem
Tilsiter Frieden gegen England, und näherte sich Frank¬
reich; deshalb wurde nun auch das Verhältniß der
Pforte zu Rußland freundlicher. Beide Mächte schlos¬
sen Waffenftillstand (24 Aug. , indessen blieben die
Russen noch in den türkischen Provinzen stehen, wäh¬
rend am 23. Juli 1808 wieder eine Thronrevolution,
noch mehr zu Gunsten Frankreichs, erfolgte. Sultan
Mustapha IV. wurde der Regierung entsetzt, und
ein junger Prinz, Mahmud, auf den ^hron gehoben,
in dessen Namen der Großvezier, Mustapha Bai-
ractar, die Staatsverwaltung leitete; doch schon im
November desselben Jahres, und zwar am i4ten, >5ten
und i6ten entsteht eine neue Empörung der Janitscha-
ren geaen den Sultan und seinen Großvezier, der die
Janitscharen allmalig aufzuheben, und andere Solda¬
ten, genannt Seymens, an ihren Platz zu stellen
suchte Mahmud wird entthront, Mustapha Bairactar
fällt in den Auftritten des Kampfes. Eine bedeutende
Folge dieser Regierungsveranderung war, daß am gten
Januar 13^9 der Friede zwischen der Pforte und Eng¬
land °an den Dardanellen unterzeichnet wurde. Der
Friede mir England hatte zunächst die Folge, daß der
Krieg mir Rußland in der Wallachei, Ende März, wie¬
der ausbrach, den man der Gewohnheit zufolge für ei¬
nen Religionskrieg erklärte. Die Russen singen hier
die Feindseligkeiten an, weil nicht, wie der russische