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jüngsten Bruder Benjamin brachten; gab er sich
ihnen zu erkennen, beruhigte sie, die Rache von dem
verkauften Bruder fürchteten, und verschaffte seiner-
ganzen Familie einen fruchtbaren Weideplatz in
Aegypten. 1800 vor Christo.
Wie aber nach Josephs Tode die Israeliten im¬
mer harter und harter gedrückt wurden; wie endlich
alle männlichen Kinder sollten getödtet werden: da
stellte sich Moses, ein kühner und weiser Mann,
an die Spitze der Juden, führte sie mit Gewalt aus
Aegypten weg, durch das rothe Meer, gab ihnen
Gesetze am Berge Sinai, und suchte durch die Be¬
lebung eines vesten Glaubens an Gottes sie vorzüg¬
lich schützende Vorsehung Muth und Einigkeit zck
erwecken, und durch die äußerste Strenge das wi¬
derspenstige Volk in Ordnung zu erhalten. Er
starb, ehe sie Kanaan erreichten. Unter Josua ero¬
berten die 12 Stamme großentheils das gelobte
Land; doch wurden nicht Alle Ackerbauer, wie Mo¬
ses befohlen hatte: einige blieben nomadisirende
Hirten. Der iZte Stamm der Leviten wurde als
Stand der Geistlichen durch die übrigen zwölfStam-
me vertheilt.
rZ.
Jndeß hatten die Israeliten noch oft mit den al¬
ten Einwohnern Kanaans zu kämpfen, besonders
mit den Philistern; und wurden von diesen mehr-
maleu besiegt und unterjocht. Niedergeschlagen
nahmen sie dann häufig ihre Zuflucht zu fremden
Götzen, als ob die ihnen helfen würden, und ver¬
gaßen muthlos und mißtrauisch ihres Gottes. Dies
veranlagte mehrere tapfere Krieger (Dichter) und