Mathematische Geographie.
I.
Mathematische Geographie.
A. Die Himmelskörper.
§. 1. Allgemeine Ueberficht.
Unsere Erde schwebt, wie die Sonne, der Mond und die
Sterne, in dem grenzenlosen Raume, den wir Welt oder Him¬
melsraum, auch wohl kurzweg Himmel, nennen. Sie ist ein
Welt- oder Himmelskörper, der uns, z. B. vom Abendstern
aus betrachtet, wie ein heller Stern erscheinen würde.
Man theilt die Himmelskörper in drei Hauptklassen: Fix¬
sterne, Planeten und'Kometen, welche zusammen das Welt¬
system, das Universum oder das Weltall bilden.
§. 2. Die Fixsterne.
Fixsterne oder Sonnen st er ne heißen diejenigen Himmels¬
körper, welche ein funkelndes, eigenes Licht haben und ihre Stel¬
lung zu einander (scheinbar) nicht verändern.
Um sich unter ihnen leichter zurecht finden zu körtnen, hat man
sie in Sternbilder, d. h. in gewisse, aus je einer bestimmten
Anzahl von Sternen bestehende Figuren getheilt. Solche Stern¬
bilder, z. B. der große Bär oder der Himmelswagen (Hiob
38, 32), der kleine Bär mit dem Nord Polarstern, der
Fuhrmann, der Orion (Amos 5, 8) mit dem Jakobs st ab
und der große Hund, dessen Hauptstern, der Sirius, zugleich
der hellste Sonnenstern am nächtlichen Himmel ist.
Diejenigen 12 Sternbilder, in welchen wir die Sonne, den
Mond und die Planeten um das scheinbare Himmelsgewölbe wan¬
deln sehen, bilden zusammen den Thierkreis (Zodiakus). Es
sind folgende.
Widder V Stier 8 Zwillinge H
Krebs © Löwe Jungfrau Np
Waage ^ Skorpion Ifl, Schütze ^
Steinbock % Wassermann «r Fische X
Zwei Fixsterne, welche um einen gemeinschaftlichen Schwer¬
punkt kreisen, heißen Doppelsterne. Bestehen solche Stern¬
systeme aus 3, 4 oder mehr Sternen, so nennt man sie drei¬
fache, vierfache oder vielfache Sterne.
Eine aus sehr vielen Weltkörpern bestehende Sterngruppe heißt ein
Sternhaufen. Der bekannteste, die Plejaden, wird auch die Glucke
(Hiob 9, 9) oder das Siebengestirn (Kap. 33, 31) genannt.