Full text: Geographische Gemälde

send und das Gerippe aus Stangen und Knochen zusammen- 
gejezt, worauf Haute von Sccthieren liegen. Der europäi¬ 
sche Beobachter und Untersucher, aus welchem diese Nachrich¬ 
ten entlehnt sind, fand im Innern des Zeltes gleich am Ein¬ 
gänge Feuer und umher liegend einige hölzerne Geráthsckaften, 
Lie sämtlich sehr unreinlich aussahen. An den Wanden befin¬ 
den sich die Schlafstellen, die aus Nenthierfelleu bestehen. 
Um die Sommerwohnungen sind i o bis i 2 Fuß hohe Gerüste 
angebracht, die ganz ans Knochen errichtet werden und zum 
dörren der Fische dienen. Daß sie so hoch sind, geschieht oh¬ 
ne Zweifel, um die Fische vor den Hunden zu sichern. Es 
besitzen nämlich diese Leute eine ziemlich große Anzahl spitzarli- 
gcr Hunde von mancherlei Farbe und Zeichnung mit wollarli- 
gcm Haar. 
Die Winterwohnungen sind eirund, einem Gewölbe ähn¬ 
lich, ungefehr 20 Fuß lang und 10 bis 12 Fuß hoch. Der 
Fußboden liegt tiefer, als der Platz, worauf die Hütte steht 
und ist also ausgegraben. Das Gerippe oder die Balken sind 
theils von Holz, das an den Küsten angetrieben wird, theils 
von Walfischknocheu. Darüber liegt unmittelbar eine Decke 
von grobem Grase und diese ist mit einer Schicht Eide bewor¬ 
fen. Demnach sieht die Winlerwohnung einem Erdhaufen 
ähnlich, der zur Unterstützung von außen her an drei Seiten 
mit einer 2 bis z Fuß hohen Mauer von Steinen eingefaßt 
ist. Der Eingang zum Haule rst ein Loch, der Fußboden mit 
Brettern belegt. Am Ende eines jeden Hauses befiudet sich 
noch ein kleineres Gebäude, welches zur Vorrathskam > er 
dient und mittelst eines dunkeln Ganges mit dem Hause in 
Verbindung steht. 
In diesen Wohnungen bringtnun eineTschuktschen-Fami¬ 
lie den langen harten Winter dieses Landes zu, während dessen 
sie sich von getrockneten, in einer dumpfigen unterirrdischen 
Vorralhskammer aufbewahrten Fischen, gedörrtem oder gc- 
frornem Renthier- und Seehundssteische nährt und an einem 
1 Feuer
	        
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