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Zweite Abtheilung. Das osmanische Sultanat. Aste».
St. a. Einst. des Pruth in die Donau. 32,000 E. Lebh. Fluß-, See- u. Dampf¬
schiff. Aeußerst wicht. Handel.
11. Insel Kandia sKirid. Lrotaff 34" 55' bis 35" 55' N.Br. 44'/,° bis
44° O.L. An der Südgrenze des ägäischen Meeres. 15 M. v. Morea; 20 M. v.
Rhodus; 40 M. v. lstordafrika. 36 M. l. v. W. n. N.; 3 bis 10 M. br. v. S. n.
N.; 190 OM. gr. Die steile Südküste ist fast unzugänglich. Steile Nordküste
m. vielen Buchten und weit vorspringenden Felsenkapen. Eine hohe, durch 3 Spalten
in 4 abgesonderte Theile geschiedene Bergkette durchzieht die Insel. Sphakio-
tische Berge sLevka Gebirge. Albi Montes] 7,100'. Psilo riti [= nackter
Berg. Ida] 7200'. Erdbeben sind nicht selten. Von den Bergen rinnen überall
Bäche gegen S. u. N. Sehr mildes Klima. Mittlere Temp. des Jahres in
Canea ff 17°„, des Winters ff 12V, des ^Sommers ff 25°,,. Nur auf den höch¬
sten Gebirgen fällt Schnee, der bis in den Sommer liegen bleibt. Angenehme See¬
winde. Sehr fruchtbarer Boden. Im Alterthum sehr kultivirt; Wein, Oel u.
Honig waren berühmt. Die Römer holten von hier die Quitte nach Italien. Jetzt
vernachläßigter Anbau. Erzeugnisse: Sandstein, Marmor, Alabaster; Ge¬
treide, viel Oel, Wein, Südfrüchte, Baumwolle, Landanumstrauch; Rindvieh, Schafe,
Steinböcke, Honig u. Wachs. Im Alterthum stark bevölkert u. reich an Städ¬
ten u. Flecken. Sitz des Königs Minos um 1400 v. Chr. Mehrere griech. Re¬
publiken. Römisch v. 69 v. Chr. bis 395 n. Chr. Byzantinisch v. 395 bis 823 n. Chr.
Arabisch v. 823 bis 962. Byzantinisch v. 962 bis 1204. Vcnetianisch v. 1204 bis
1669. Türkisch seit 1669. 150,000 E. Zur Hälfte Türken; die andere Hälfte
besteht aus Griechen, darunter die 8,000 kriegerischen Sphagioten, aus Arme¬
niern, Juden u. 6,000 Abadioten v. arabischer Abkunft. Kandia. Feste St. a.
der Nordküfte. 12,000 E. Hafen. Muthige Vertheidigung durch die Venetianer
gegen die Türken v. 1645 bis 1659. In der Nähe die Ruinen v. Cno85ii3, der alten
Hauptst. v. Kreta u. der Nesid. des Minos. Hier findet man in einem kleinem Berge
am Fuße des Ida eine große unterirdische Höhle m. unzähligen Krümmungen u.
Gängen, worunter der 1,200 Schritte lange Hauptgang bis ans Ende der Höhle
führt, die in 2 schönen, geräumigen Gemächern endet. Sie ist vielleicht das alte be¬
rühmte Labyrinth. Rctimo sM^stmnas. St. a. der Nordküfte. 6,000 E. Cita¬
delle. Hafen. Kanea [Cydonia]. Feste St. an der Nordküste. 12,000 E. Hasen.
Lebhafter Handel.
Erste Abtheilung.
Asien.
§. H7.
Die Lage.
1 Der südlichste Punkt. Vorgebirge Bulos oder Büro. Auf der Südspitze
von Hinterindien. In 1° 15' N. Br. u. 121° 5' O. L.
_ ') Ableitung des Namens Asia. Vom griechischen Substantiv aza —
«Lchlamm sasto Schlammland/!; vom hebräischen Substantiv häzi — Milte sdas
Mittellands; vom hebr. Verbum asän — glänzen sGlauzland, Land des Sonnenauf¬
gangs/!; vom orientalischen Gvtteruamen der Äsen sGölterlands.