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29. *$tc heilige Nacht.
Stille Nacht! heilige Nacht! Alles schläft; einsam wacht nur
das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar,
schlaf' in himmlischer Nnh! «
Stille Nacht! heilige Nacht Hirten erst kund gemacht. Durch
der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der
Retter, ist da!
Stille Nacht! heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb'
aus Deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund',
Christ, in Deiner Geburt.
30. Der Christbaum.
Wenn der Weihnachtsheiligabend hereinbricht und die Nacht
sich über unsere Fluren lagert, erglänzen in unsern Häusern viel
tausend Lichter. Die Christbäume werden angezündet, und ihre
Kerzen ergießen ihr glänzendes Licht in die Nacht, die draußen
ist. — Weißt du, was der Baum mit seinen Lichtern und Gaben
der Christenheit predigt?
Das Weihnachtsfest fällt mitten in den Winter. Die Na¬
tur hat ihr Leichentuch angezogen; das Leben in ihr ist erstarrt;
entlaubt stehen die Bäume, und der Wintersturm hat längst die
Blumen des Feldes mit seinem'eisigen Hauche- getödtet. Der
Christbaum aber ist grün, und sein Grün verkündet dir Leben.
Gott der Herr hatte einst im Paradiese zwei Bäume gepflanzt,
den Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses und den Baum
des Lebens, und gesagt: Esset nicht davon! Von dem ersten Baume
aber stehet geschrieben, daß Eva anschaute, daß von dem Baum
gut zu essen wäre, und lieblich anzusehen, daß es ein lustiger
Baum wäre, peil er klug machte. Und da sie aß, brachte sie den
Tod über -sich unv ihre Kinder und ward sammt ihrem Manne
aus dem Paradiese gestoßen. Von dem Baume des Lebens aber
mitten im Garten durften beide nicht essen. Der Christbaum
mit seinen grünen Nadeln soll uns an den Baum ^es Lebens
erinnern, der nun der Menschheit geschenkt ist. Er deutet auf
Den, der Mensch wurde, da die Zeit erfüllet war, und von Dem
Johannes zeuget: „In Ihm war das Leben." Er kam in
eine Welt, welche im Tode lag, wie die Natur zur Winterszeit»
Grün ist die Farbe der Hoffnung. Wenn du den grünen Christ¬
baum ansiehst, so sollst du fröhlich in Hoffnung sein, da du dich
rühmen darfst der zukünftigen Herrlichkeit, welche an uns geof¬
fenbart werden soll.
Von dem Christbaume strahlen Lichter hinaus in das Dunkel
der Nacht. Das soll dich erinnern an das Wort des Propheten
Jesaias: „Das Volk, so im Finstern wandelt, siehet