Full text: Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen

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immer ist, ein Vater seiner Unterthanen zu sein und sie wahrhaft zu 
beglücken, das sehen wir ja von Jahr zu Jahr deutlicher. Freundlich 
und liebevoll ist er gegen Jeden im Lande. Noth und Elend lindert 
er gern, wo er es vermag, und mit Weisheit sucht er das Beste zu 
erkennen und auszuführen. Künste und Wissenschaften, Ackerbau und 
Gewerbe finden bei ihm in noch erhöhterem Maße als zuvor Schutz 
und Förderung. Edle Männer, die unter der vorigen Regierung ihrer 
politischen Ansichten wegen aus Amt und Würden entfernt worden wa¬ 
ren, setzte er in diese wieder ein. Den Rheinländern bestätigte er ihr 
geliebtes, früher vielfach bedrohtes heimisches Recht. Dem ganzen 
Lande gab er 1849 eine Verfassung, in deren zwölftem Artikel Katho¬ 
liken und Protestanten einander völlig gleichgestellt sind. Ueberhaupt 
fühlen die Katholiken Preußens sich diesem Könige um so mehr zum 
aufrichtigsten Danke verpflichtet, als er ihnen auch schon vor Erlaß der 
Verfassung eine freiere Bewegung, namentlich den Bischöfen den un¬ 
gehinderten Verkehr mit dem heiligen Stuhle zu Rom, dem Mittel¬ 
punkte 'der katholischen Einheit, huldvoll gewährte. Friedrich Wilhelm 
IV. ist nicht nur ein gottesfürchtiger König, der öffentlich bekannte: 
,,Jch und mein Haus wollen dem Herrn dienen" — söndern 
vuch einer der geistreichsten Fürsten und von großer Beredsamkeit. Wie 
er unausgesetzt das Augenmerk darauf richtet, seinem und anderen 
Völkern den Frieden zu erhalten, das leuchtet jedem ein, der den Ver¬ 
lauf der neuesten Weltereignisse nicht außer Acht gelassen hat. — 
Gott leite und segne Friedrich Wilhelm den Vierten! Lange 
>. regiere und beglücke er sein Volk! 
-- 
Vierte Abtheilung. 
Der Mensch. 
1. Die Würde des Menschen. 
Du hast ihn ein wenig unter die Engel verringert, (dann) mit 
Herrlichkeit und Ehre ihn gekrönt, und ihn gesetzt über die 
Werke Deiner Hanve. (Hebr. II. 7., Ps. "Vlll.) 
Vom Himmel kam, gesandt von Dir, 
Dein Sohn zu uns auf Erden; 
t Er kam, und ward ein Mensch wie wir. 
Der Menschen Heil zu werden. 
Wie hoch sind wir durch Ihn geehrt, 
Wie ernstlich durch Ihn selbst belehrt, 
Der Menschheit Werth zu schätzen! 
Unter allen Gegenständen der Erkenntniß ist hienieden unstreitig 
der Mensch selbst der vorzüglichste. Keine andere Kenntniß hat so gro-
	        
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