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Gauchheil, Marienblümchen und Saueram¬
pfer. Weit verbreitet sind die Beerenarten, besonders
aber in den kältern Gegenden. Die Getreide liefernden Gras^
arten werden auch weit verbreitet gefunden, aber in der Art,
daß die warmen Gegenden andere haben, als die kalten.
Die warmen Gegenden haben Reis, die gemäßigten Mais
und Spelz, die kältern Weizen, Gerste und Roggen, und
die noch kältern nur Hafer und Sandhafer. Weit verbrei¬
tet sind die Moosarten. Moose, Farrenkräuter, kleine
Beerensträuche, Zwergbirken und Zwergtannen, einige Grä¬
ser und Lrlienpflanzen, das sind die Hauptpflanzen der Pol¬
gegenden. Weizen, Roggen, Buchweizen, Gerste, Hirse
und Hafer wachsen an den Wendekreisen bis zu den Polkrei¬
sen, von Nord-Afrika bis Süd-Schweden. Die Kartoffeln
gedeihen in Sibirien und am Vorgebürge der guten Hoff¬
nung, aus hohen Bergen und- in feuchten Wiesen, auf Sand
und im Lehm. Aepfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen
gehören den kältern Gegenden des gemäßigten Erdstriches an,
so wie Flachs und Hanf. Erbsen, Kohl und Rüben, Spelz,
Mais und Reis, so wie Citronen, Wein, Mandeln, Boh¬
nen, Gurken, Wallnüsse, Pfirsichen, Aprikosen, verlangen
schon mehr Wärme; noch mehr das Zuckerrohr und die Baum¬
wollenstaude. Der heiße Erdstrich hat seine eignen Getrei¬
dearten, als die Durra, mehrere Poa - und Holcus-Arten,
den Cambru und Kebru. Er hat die kräftigsten Gewürze
und die saftreichsten Labungsmittel. In ihm wächst der
Pisang, der Kaffeebaum, der Brodtbaum, der Cacao, die
Vanille, der Pfeffer, die Muskatennuß, die Gewürznäglein,
der Zimmet, die Yamswurzel, die Simonie, die Ananas
so wie mehrere kostbare Hölzer und Arzneimittel. Je näher
man dem Gleicher kommt, desto höher, schönfarbiger,, saft¬
reicher und vollblumiger werden die Pflanzen.
Dem Brauche nach haben die gemäßigten Lander die
meisten Getreidepflanzen; Europa ist leshalb ein wahres