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ein Arbeiter und dreht und wendet stundenlang die Masse, bis sie zuletzt so weich
uud zähe wie ein Teig wird. Dann wird die Masse in einzelnen Klumpen unter
den Dampfhammer gebracht, der ein Gewicht bis zu 50 000 kg hat. Dröhnend
fällt der Hammer ans das weiche Metall nieder und quetscht nach und nach alle
schlackigen Teile heraus. Durch mächtige Walzen wird dann ein solcher Eisen¬
block zu langen, schmalen Stäben ausgedehnt, wie sie Schlosser und Schmiede
täglich verarbeiten. Das Stabeisen wird durch Walzen zu Blech gewalzt oder
auf Drahthütten durch Löcher einer Stahlplatte zu Draht ausgezogen.
3. Der Stahl enthält nur 1—2 °/o Kohle. Er wird aus Schmiedeeisen
oder aus Roheisen oder aus beiden zusammen hergestellt. Will mau ihn aus
Schmiedeeisen herstellen, so muß mau dieses mit Kohlenpulver in verschlossenen
Kasten glühen. Hierbei nimmt das Eisen 1—l*/2 °/0 Kohle ans und wird da¬
durch, sobald es nochmals glühend gemacht und plötzlich in kaltem Wasser abge¬
kühlt wird, viel härter und biegsamer als das Schmiedeeisen. — Aus Roheisen
wird der Stahl dadurch hergestellt, daß man einen Teil seines Kohlenstoffs ver¬
brennt. — Man verarbeitet den Stahl zu allerlei Geräten, Schneidewerkzengen
u. s. w. Weltberühmten Gußstahl liefert Krupp in Essen. Aus diesem Stahle
werden Maschinenteile, Eisenbahnschienen, besonders aber Kanonen gegossen.
XIX. Aau und Uflege des menschlichen Körpers.
1. Knochen. Die festesten Bestandteile des menschlichen Körpers sind die
Knochen. Diese bestehen aus Kuocheuerde (Kalk) und Knochenkorpel (Leim). In
der Jugend, wo der Knorpel vorherrscht, sind die Knochen weich und biegsam,
deshalb aber auch sehr zu Verkrümmungen geneigt. Daher halte man den Körper
stets gerade, sitze nie gebückt oder schief und vermeide es, mit einem Arme anhaltend
schwere Lasten zu tragen, wie es beim Wasserholen, Kinderwarten n. s. w. häufig ge¬
schieht. Die beweglichen Knochen sind durch Gelenke verbunden. Durch Verstauchung
werden die beiden durch Gelenke verbundenen Knochen aus ihrer Lage gedrängt, treten
aber gleich von selbst wieder in diese zurück, was bei Verrenkungen nicht der Fall ist.
2. Zähne. Ein erwachsener Mensch hat 8 Schneide-, 4 Eck- und 20 Backen¬
zähne. An jedem Zahne unterscheidet man Krone und Wurzel. Eine glänzende,
weiße Masse, der Schmelz, umgibt den Zahn. Im Innern der Krone ist eine
kleine Höhlung, in die durch die Wnrzelspitze ein Nerv und eine Ader eindringen.
Sobald der Zahn hohl und der Nerv in der Krone bloßgelegt wird, entsteht der
Zahnschmerz. Um das Hohlwerden der Zähne zu verhüten, reinige man sie täg¬
lich mit Zahnseife oder Zahnpulver, da durch die in Fäulnis übergehenden Speisereste
der Zahnschmelz zerfressen wird. Dasselbe geschieht auch beim übermäßigen Genusse
von Süßigkeiten, aus denen sich scharfe Säuren bilden, die den Zahnschmelz nach
und nach auflösen und die Zähne leicht krank machen. Ebenso können die Zähne
durch das Aufknacken der Nüsse oder Zerbeißen anderer harter Gegenstände sowie
durch den plötzlichen Wechsel von heißen und kalten Speisen und Getränken leicht
beschädigt werden. Um hohle Zähne noch längere Zeit brauchbar zu erhalten, läßt
man sie ausfüllen (plombieren). Das muß aber geschehen, ehe die Höhlung zu
groß geworden ist. Dadurch erspart man sich viele Schmerzen.
3. Die Muskeln (gewöhnlich Fleisch genannt) bilden länglich runde, platte
oder ringförmige Bündel, die mit den Enden durch feste Stränge (Sehnen oder
Flechsen) an den Knochen festgeheftet sind. Sie dienen hauptsächlich der Bewegung.
Viele von ihnen können wir ganz willkürlich bewegen. So werden z. B. die Gelenke
durch den „Beuger" auf der Innenseite und den „Strecker" auf der Außenseite
vom Gehirn aus mittels der Nerven in Bewegung versetzt. Sobald das Gehirn
seine Tätigkeit einstellt, erschlaffen die Muskeln. (Ohnmacht, Schlaf.) Die Herz-