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Ungleicharmige Hebel sind der Wagebalken der Schnellwage (Fig. 1), der
Schaukelbalken, der Pumpenschwengel, der Schlagbaum, oft der Spaten u. s. w.
Wie viel ungleicharmige Hebel kommen bei einer Kneipzange zur Anwendung? bei
einer Schere? einem Nußknacker?
e. Der einarmige Hebel. Die Steine lassen sich aber auch mit der Stange
heben, ohne daß wir die Walze benutzen. Wir schieben die Stange einfach mit
dem einen Ende unter die Steine (oder in die Schleife), ziehen das andere Ende
aufwärts und heben die schweren Steine mit ziemlicher Leichtigkeit. Wo liegt
jetzt bei der Stange der Stützpunkt? Wie weit reicht der Lastarm? der Kraftarm?
— Beide Arme liegen also auf derselben Seite des Unterstützungspunktes, und
zwar ist der Lastarm ein Teil des Kraftarms. Scheinbar hat also dieser Hebel
nur einen Arm. Deshalb nennt man ihn „einarmigen" Hebel. Durch verschiedene
Versuche merken wir, daß auch hier (gerade wie beim ungleicharmigen Hebel) die
Last sich desto leichter heben läßt, je näher sie dem UnterstützungsPunkte liegt.
Durch Untersuchungen hat man festgestellt, daß vom einarmigen Hebel dasselbe
Gesetz gilt wie vom ungleicharmigen. Welches? Einarmige Hebel sind der Ober- und
der Unterarm, der Schiebkarren (kann auch ungleicharmig sein. Wann?) u. s. w.
4. Die Dezimalwage (Abb. 2) ist eine Verbindung von 2 einarmigen Hebeln
(gQ u. Ca) und 1 unqleicharmiqen (pck). An dem unqleicharmiqen greift bei p die
Kraft (Gewicht P), bei h (vermittels der
Zugstange gb) u. ck (vermittels der Zug¬
stange eck) die Last (L) an. Die Zug¬
stangen wirken so, als ob die ganze Last
bei b angriffe. Der Gewichtsarm (po)
des ungleicharmigen Hebels (pck) ist
10 mal so lang als der Lastarm (ob).
Wie schwer ist z. B. die Last, wenn aus
der Gewichtsschale (RQ) 3,75 kg liegen
müssen, um das Gleichgewichtherzustellen?
5. Rollen. Um Bausteine, Balken
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Abb. 2.
oder Säcke mit Mehl u. dgl. in die
Höhe zu ziehen, bedient man sich häufig der Rolle. Das ist eine kreisrunde Scheibe,
die an ihrem Rande mit einer Rille versehen ist und sich um eine durch ihren Mittel¬
punkt gehende Achse drehen läßt. Die Achse hängt in der sog. „Schere". Ist die Schere
an einem Orte festgehalken, so haben wir eine „feste Rolle" (Abb. 3). Sie gleicht
einem gleicharmigen Hebel, dessen Unter¬
stützungspunkt in der Mitte liegt. Die An¬
griffspunkte der Last und Kraft sind da zu
suchen, wo das Seil auf beiden Seiten (bei
A u. B) die Rolle verläßt. Ziehen wir von
diesen Punkten durch den Mittelpunkt der
Rolle eine gerade Linie (AB), so stellt diese
den Hebel deutlich dar. Die feste Rolle ist
somit im Gleichgewichte, wenn die Last gleich
der Kraft ist. Bei Anwendung der festen
Rolle wird an Kraft nichts gespart,
liegt darin, daß man mit ihrer Hilfe die
verändern kann und infolgedessen seinen
oben zu heben braucht. So zieht z. B.
er einen Eimer mit Mörtel nach oben
Abb. 3.
Ihr einziger Vorteil
Richtung des Ziehens
Körper nicht mit nach
der Handlanger, wenn
schaffen will, unten auf der Erde an dem
Gerüste zu stehen und nach oben zu ziehen.
Seile der Rolle, anstatt
— Die bewegliche Rolle
Abb. 4.
auf dem
(Abb. 4)