Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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sei der Nordpunkt. Die Sonnenstrahlen fallen an diesem Tage ans den südlichen 
Wendekreis senkrecht: die südliche Erdhälfte hat Sommer, die nördliche Winter. 
Wir haben den kürzesten Tag und die längste Nacht. (Wintersanfang.) Je 
mehr sich nun die Erde ans ihrer Bahn dem Ostpunkte nähert, desto mehr nehmen 
die Tage an Länge zu, da sich die einzelnen Punkte der nördlichen Halbkugel bei 
der Bewegung der Erde um sich selbst jetzt länger in der Sonnenseite als in der 
Schattenseite befinden. (Suche dir diesen Vorgang mit Hilfe eines Lichtes, einer 
Kugel und einer Pappscheibe zu veranschaulichen! In die Pappscheibe schneide 
ein kreisrundes Loch, so daß die „Erdkugel" gerade hineinpaßt und sich darin 
drehen läßt!) Am 21. März (Frühlingsanfang) fallen die Sonnenstrahlen auf 
den Äquator senkrecht. Es ist aus der nördlichen Erdhälfte so warm wie auf 
der südlichen, und Tag und Nacht dauern überall auf der Erde 12 Stunden. 
Von jetzt an nehmen die Tage bei uns noch immer an Länge zu. Die Sonnen¬ 
strahlen nähern sich immer mehr der senkrechten Richtung, und daher nimmt auch 
die Wärme zu. Am 21. Juni endlich hat die Erde den Südpunkt erreicht. 
Dann fallen die Sonnenstrahlen auf den nördlichen Wendekreis senkrecht. (Som¬ 
mersanfang.) Die nördliche Erdhälfte hat jetzt Sommer, die südliche Winter, 
und wir haben den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Verfolge jetzt die Erde 
weiter auf ihrer Bahn! Warum nimmt von jetzt an die Wärme ab? Warum 
werden die Tage kürzer? (Herbstanfang: 23. September.) 
42. Das Meer. 
Das Meer bedeckt fast 3\± der Erdoberfläche und wird in 5 Ozeane ge¬ 
schieden. (In welche?) Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden, in der Nord¬ 
see z. B. 80 w, im Stillen Ozean bis 8000 w. Das Meerwasser ist sehr salzhaltig 
(3o/o) und daher zum Trinken nicht geeignet. Die Höhe der Meereswellen beträgt 
höchstens 10 m. Durch die Meeresströmungen wird kaltes Meerwasser dem 
Äquator, warmes den Polen zugeführt. Von ihnen ist für uns Europäer 
der 2—400 km breite Golfstrom am wichtigsten. Er hat seinen Ursprung am 
Äquator, durchströmt den Busen von Mexiko, fließt dann nördlich bis Neu¬ 
fundland, wendet sich von dort nordöstlich nach Europa und bespült hier die eng¬ 
lischen und norwegischen Küsten. Wegen der warmen Temperatur dieses Wasser¬ 
stromes übersteigt die Kälte an den genannten Küsten im Winter selten 15 " 6.
	        
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