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23. Spieltuft im Frühling.
Die Mutter hat's wohl gesehen! Sie schüttelt den Kopf und
laßt es geschehen. Da kommt das Kätzlein vom Ofen herunter
und springt in der Stube umher gar munter, und hops! und hops!
es springet frisch auf den Sessel, auf den Tisch. Es schnüffelt
an der Feder, nimmt sie ins Maul und tanzt auf dem Tisch da¬
mit nicht faul; aber, aber daß Gott erbarm'! das Kätzlein springt
über Hänschens Arm, da kommt's mit dem dünnen Bein ins
Tintenfaß hinein. O weh, das garstige Tintenfaß! Wie ist das
Füßchen schwarz und naß! Das Kätzlein hopst mit gefärbtem
Bein gar fein auf dem Papier herum und malt gar nicht dumm
viele bunte Blümlein dem Hans in den Brief hinein; ein Maler
könnte es besser nicht, sie sahen aus wie Vergißmeinnicht. Dem
Kätzlein wird die Pfote kalt, da macht es Halt. Es beschaut und
beschnüffelt den Fuß, der war so schwarz wie Ofenrnß; es schlenkert
und schüttelt das wüste Bein, da fallen viel Flecken in den Brief
hinein. Dann hopst es auf der Mutter Wort aus Hänschens
Kopf und springet fort.
Die Mutter lacht, und Hans erwacht. Er reibt die Augen
und schaut und schaut, dann schaut er auf und schilt recht laut:
es habe ihn ein Schalk vexiert und ihm Tinte auf Papier und
Hände geschmiert. Und als er's heulend der Mutter klagt, da
lacht sie den Faulenzer aus und sagt: „Wärst du nur immer
liegen geblieben, das Kätzlein hätt' dir die Ausgabe geschrieben."
Johannes Staub.
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23. Spiellust im Frühling.
1. Der "Winter ist wieder ver¬
gangen,
es grünet und blühet das Feld;
im Walde, da singen die Vögel,
es freut sich die ganze Welt.
2. Was macht nun ein rüstiger
Bube?
Er bleibet nicht länger zu Haus;
er ziehet gar lustig und munter
mit uns in das Freie hinaus.