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sein) ins Meer versunken zu sein; ein Theil des Meeres¬
grundes ist dabei zum trockenen Lande geworden.
Die Gebirge, die keine Muscheln, keine Steinkohlen
und keine Salze enthalten, heisst man Urgebirge. Sie
haben sich, wie man das an manchen Orten in Norwegen,
in Südtyrol und in der Schweiz sehen kann, auch noch
zu einer Zeit gebildet, wo es schon ein belebtes Meer
gab, und haben sich zum Theil über Lagen und zwi¬
schen Lagen erzeugt, in denen Seegeschöpfe einge¬
schlossen sind (woraus eben folgt, dass auch die Urge¬
birge in dem Elemente entstanden, worin solche Wesen
leben können, nämlich im Wasser). Sie finden sich meist
nur an den höchsten Stellen der Erde, und aus ihnen
werden die meisten Erze, Zinn, Silber, Gold, Blei, Kupfer
und Eisen gewonnen. Man findet diese grossentheils in
sogenannten Gängen, welche man allerdings öfters mit
ehemaligen Spalten in den Gebirgen vergleichen kann,
die sich durch die hineingeflossenen Erzmassen ausgefüllt
haben.
Die Gebirge, welche hauptsächlich ausKalk, aus Sand¬
stein, aus Gyps bestehen, welche viele Muscheln undStein-
kohlen und auch Salz in sich führen und noch andere
Eigenschaften haben, die hier nicht weiter beschrieben
werden können, nennt man Flötzgebirge. Diese enthalten
zwar im Allgemeinen nicht so viel Erze als die Urgebirge,
doch an manchen Orten einen sehr kupferreichen Schiefer,
und auch anderwärts etwas Blei, Galmei und vieles Eisen.
Den losen Sand, Lehm, Töpferthon, die in unseren
Ebenen und Thälern liegen, nennt man aufgeschwemmtes
Land. Da findet man, ausser eben diesem Lehmen und
Töpferthon und ausser Braunkohlen, nicht viel Beson¬
deres. Ueber allen diesen Gebirgsarten liegt dann die
Damm- oder Gartenerde.
128. Die Fixsterne.
Um die Fixsterne zu zählen, gibts nicht Finger genug
auf der ganzen Erde, von dem ältesten Manne an bis
zum Büblein, das in die Schule geht. Denn wenn nur
unser einer in einer schönen Sommer- oder Winternacht
im Freien steht oder durch das Fenster hinausschaut,
welch eine unzählbare Menge himmlischer Lichter groß
und klein strahlen uns freundlich und fröhlich entgegen,
ganz anders, als wenn man ein paar Stunden nach
Sonnen-Untergang von einer Anhöhe herab gegen eine