Full text: Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde

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2. Die Bächlein von den Bergen springen, die Lerchen schwirren hoch 
vor Lust: was sollt’ ich nicht, mit ihnen singen ans voller Kehl’ und fri¬ 
scher Brust? 
3. Den liehen Gott lass ich nur walten; der Bächlein, Lerchen, Wald 
i und Feld und Erd’ und Himmel will erhalten, hat auch mein Sach’ aufs 
Best’ bestellt! (Joseph von Eicheadorf.) 
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4. Im Wald. 
Im Wald, im Wald, im ftischen grünen Wald, im Wald, wo’s Echo schallt, 
da tönet Gesang und der Hörner Klang, so lustig den schweigenden Forst 
entlang. Trara, trara! 
Die Welt, die Welt, die grosse weite W-elt, die Welt ist unser Zelt. 
Und wandern wir singend, so schallt die Luft, die Wälder, die Thäler, die 
fels’ge Kluft. Hailoh, hailoh! (Pius Alexander Wolfs.) 
5. Alplied. 
1. Auf hoher Alp wohnt auch der liebe Gott; er färbt den Morgen roth, 
die Blümlein weiss und blau und labet sie mit Thau. Auf hoher Alp ein 
lieber, lieber Vater wohnt. 
2. Auf hoher Alp von kräuterreichen Höh’n die Lüftlein lieblich weh’n. 
gewürzig, frei und rein. Mag’s auch sein Odem sein? Auf,hoher Alp etc. 
3. Auf hoher Alp erquickt sein milder Strahl das stille Weidethal; des 
hohen Gletschers Eis erglänzt, wie Blüthenreis. Auf hoher Alp etc. 
4. Ans hoher Alp des Giessbachs Silber blinkt; die kühne Gemse trinkt 
an jäher Felsen Band aus seiner hohlen Hand. Auf hoher Alp etc. 
5. Auf hoher Alp in Schaaren weiss und schön die Schaf und Zieglein, 
gehn und findens Mahl bereit, dass sich ihr Herze freut. Auf hoher etc. 
6. Auf hoher Alp der Hirt sein Heerdlein schaut; sein Herze Gott ver¬ 
traut: der Geiss’ und Lamm ernährt, ihm auch wohl gern beschert. Auf 
hoher Alp etc. (Fr. A. Krummacher.) 
6. Des Knaben Berglied. 
1. Ich bin vom Berg’ der Hirtenknab’, seh’ auf die Schlösser all’ herab. 
Die Sonne strahlt am ersten hier, am längsten weilet sie bei mir. Ich bin 
der Kuab’ vom Berge! 
2. Hier ist des Stromes Mutterhaus, ich trink’ ihn frisch vom Stein her¬ 
aus: er braus’t vom Fels in wildem Lauf, ich fang’ ihn mit den Armen auf. 
Ich bin der Knab’ vom Berge I 
3. Der Berg, der ist mein Eigenthum, da ziehn die Stürme rings herum, 
und heulen sie von Nord und Süd, so überschallt sie doch mein Lied: Ich 
bin der Knab’ vom Berge I 
4. Sind Blitz und Donner unter mir, so steh’ ich hoch im Blauen hier, 
ich kenne sie und rufe zu: Lasst meines Vaters Haus in Kuh! Ich bin der 
Knab’ vom Berge! 
5. Und wann die Sturmglock’ einst erschallt, manch Feuer auf den 
Bergen wallt, dann steig’ ich nieder, tret’ ins Glied, .und schwing’ mein 
Schwert, und sing’ mein Lied: Ich bin der Knab’ vom Berge! 
(ü h 1 a n d.) 
7. Hirtenlied. 
1. Auf Bergen da wehen die Winde so frisch; in unseren Seen sind 
goldene Fisch’; da pfeifen und singen die Vögel so hell, und tanzen und 
springen die Wasser so schnell: drum sind wir so fröhlich und singen so 
gern ein Liedlein so selig zum Lobe des Herrn. 
2. Kein besseres Kissen in Freude und Schmerz, denn gutes Gewissen 
und ehrliches Herz, die Treue, den Glauben, den fröhlichen Muth kann Nie-
	        
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