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Die Bevölkerung. 
Schwefel wird als Nebenprodukt in den Zinkhütten Oberschlesiens ge- 
wonnen und wurde früher auch aus den Kupferberger Erzen ausgezogen. 
3. Lrennvaren Wineralien 
nehmen die erste Stelle die- Stcinkohlen eiu. Jhre grohtcn Lager befiuden 
sich uni Beutheu in Oberschlesieu und um Waldenbnrg. Dori wnrdeu sic im 
Jahre 1904 hauptsàchlich in den Kreisen Kattowitz, Pleh, Rybuik nud Zabrze 
in 55 Grnbeu abgebant. Dem Waldeuburger Revier gehorten 1904 6 Grnbeu 
des Kreises dieurode, 9 Grnbeu des Kreises Waldenbnrg und 5 Grnbeu des 
Kreises Landeshnt au. 
Braunkohle liefert besouders Niederschlesieu dnrch die Gegenden am 
Bvber nud Qneis, au der untereu Oder bei Grunberg, au der Lausitzer Neihe 
in deu Kreisen Gvrlitz nud Rothenburg, sowie an der Spree im Kreise Hohers- 
wcrda. Anch bei Trebnitz, Saaran und Wohlan im Regiernngsbezirk Breslau 
nud bei Neiste befiuden sich Braunkohleu-Fuudorte. Die Gesamtprodnktion 
betrug 1904 etwa 900000 t. 
Torf wird hauptsachlich in deu Mooren der Grasschast uud des Jser- 
gebirges, salvie in der uiederschlesischeu Heide gestocheu. Aèau verwendet ihn 
zum Brenuen uud zum Einstrenen in Aborte. 
Leider sehlt Schlesien das Steinsalz ganzlich. 
Die Bevölkerung. 
1. Zahl. 
Schlesien hatte am 1. Dezember 1905 rund 5 Millionen Einwohner 
(4939938), die fast sämtlich in der Provinz selbst geboren wurden. Es be¬ 
finden sich unter diesen noch nicht 35000 Ausländer. Dagegen wandern sehr 
viele Schlesier in die andern Teile Deutschlands aus; lveuiger aber als 
andere Provinzen liefert es Auswanderer in überseeische Länder. 1899 kamen 
nur 0,13 aus 1000 Einwohner. Die Zunahme der Einwohnerzahl ist in 
Perioden von fünf Jahren seit 1885 von 2,73 Prozent auf 5,81 Prozent 
gewachsen. 
2. Werteitung. 
Im Durchschnitt betrügt die Einwohnerzahl iu ganz Schlesien 122 ans 
1 qkm. Der am dichtesten bevölkerte Kreis ist Benthen mit 1600 ans 1 qkm, 
der eint dünnsten bevölkerte Hoyerswerda (45 aus lqkm). An Bevölkerungs¬ 
dichte wird Schlesien in Preußen nur von der Rheinprovinz (240), West¬ 
falen (180) und Hessen-Nassau (132) übertroffen, weist seinerseits aber mehr 
als die doppelte Zahl an Einwohnern aus 1 qkm auf gegenüber Ostpreußen, 
der am schwächsten bevölkerten Provinz. 
Sehr stark ist auch in Schlesien der Zug nach den Städten, besonders 
nach Breslau und nach Berlin. Die Stadtbevölkerung hat 1900—1905 im 
Breslauer Regierungsbezirk um 56000, im Liegnitzer um 17000 und im 
Oppelner um 43 000 Köpfe zugenommen.
	        
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