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für das praktische Leben handelt, welcher sein Abzielen aus die Bil¬ 
dung des Willens hat. So klar, so konseguent, so energisch hat 
das niemand ausgesprochen, als Herbart. Wohl ist es gesagt worden 
von anderen vor und nach ihm, aber bei ihm steht diese Forderung 
für den Unterricht nicht neben anderen, sondern sie ist die einzige, 
die, aus deren Erfüllung alle seine Darlegungen hinführen: Aller 
Unterricht ein Mittel der Erziehung. Damit ist endgültig dem Unter¬ 
richte seine Stelle gewiesen, darin liegt seine Berechtigung und seine 
Bedeutung und darin auch der Wert der Gedanken Herbarts für 
unsere Volksschule." *) 
Bemerk. Gründliche Belehrung über die Herbart-Zillersche Pädagogik 
findet man in folgenden, bei F. G. L. Greßler in Langensalza erschienenen 
Werken: 
1. Dr. Wagner, Vollständige Darstellung der Lehre Herbarts. 
(Psychologie, Ethik und Pädagogik.) 4te stark vermehrte Auflage. 
Preis: 4 Jl 
2. Dr. Wagner, Die Praxis der Herbartianer. 3te Auflage. 
Preis: 2 Ji 50 
I- Der biblische Geschichtsunterricht im ersten 
Schuljahre. 
A. Methodisches. 
Motto: „Lasset die Kindlein zu mir kommen!" 
Jesus. 
Die Religionskenntnisse, welche der Mensch bis zu seiner Konfir¬ 
mation erlangen soll, umfassen zwei Hauptpunkte: den historischen 
Teil und den Lehrteil. Zu dem ersteren gehört die biblische Ge¬ 
schichte des alten und neuen Testaments, oder die Geschichte des Reiches 
Gottes aus Erden in seiner Vorbereitung, Gründung und Ausbreitung, 
zu dem letzteren die Glaubens- und Sittenlehre der evangelischen Kirche. 
Das Christentum hat einen historischen Grund, welchen wir 
Christen ans der Bibel schöpfen. Alle Religionskenntnis stützt sich 
aus die historische Basis. Darum ist der biblische Geschichts¬ 
*) Sem.-Dir. Schöppa in Kehrs „Päd. Bl." Heft I, 1886.
	        
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