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seine Schrift »Die Reformation der Schule« (Großlichter-
felde 1911). Zu unserer Frage hat er bereits vor mehreren
Jahren in einer Schritt »Kind und Politik« (Leipzig 1904)
Stellung genommen und als erster in der pädagogischen
Publizistik, noch mehr wohl in der pädagogischen Praxis,
Wege weisend für staatsbürgerliche Unterweisung ge¬
arbeitet. Einige kleine Schriften in diesem Sinne seien
genannt: »Fürst Bismarcks Lebenswerk«, »Der Leipziger
Bankkrach, als Erscheinung unseres Wirtschaftslebens ge¬
meinverständlich dargestellt«, »Polen und Deutsche«,
»Kriegsartikel für das Heer. Der amtliche Wortlaut er¬
läutert durch eine der Sprechsprache angenäherte Fas¬
sung.« »Unser Besuch im Kieler Kriegshafen«, endlich
die vorzügliche Schrift »Wie ich meinen Kindern von
der Bodenreform erzähle« (Soziale Zeitfragen, Heft 35,
herausgegeben von Ad. Damaschke).x) Die Mehrzahl dieser
Schiiften ist aus Artikelserien in Ottos Wochenschrift für
den geistigen Verkehr mit Kindern »Der Hauslehrer« ent¬
standen, in denen Otto zum erstenmal den Versuch durch¬
geführt hat, und er ist ihm gelungen, schwierige staats¬
rechtliche, sozialwissenschaftliche, juristische Begriffe da¬
durch Kindern verständlich zu machen und nahezubringen,
daß er sie analysiert und die sich ergebenden Grund¬
elemente unter Isolierung der Schwierigkeiten und unter
Verwendung einer dem kindlichen Verständnis angepaßten
Ausdrucksweise an die Kinder heranbringt. Die Priorität
in diesem Punkte wird man ihm unbedingt zugestehen
müssen. Daß er hierbei stets vom konkreten Beispiel
ausgeht, ist selbstverständlich. Aber, so verlangt er, auch
dieses konkrete Beispiel darf der Belehrende nicht will¬
kürlich wählen, sondern es muß sich von selbst dar¬
bieten, es wird am besten ein Beispiel sein, das sich aus
einer kindlichen Frage und Bitte um Erklärung als ein
*) Wer sich über Otto, freilich etwas gewaltsam systematisiert,
unterrichten will, dem ist auch die aus einer Dissertation hervor¬
gegangene Schrift Dr. Wachsners »Ist die Pädagogik B. Ottos wissen¬
schaftlich begründet?« Leipzig 1910, zu empfehlen.