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Taf. X. Der Wald.
Mutes. Fleißig gedenken sie eines Sprichwortes, welches
sich schon oft in ihrem mühevollen Leben bewährt hat, das
lautet: „Durch wiederholte Streiche fällt auch die stärkste
Eiche." Aber meint ihr nicht, daß das Sprichwort wohl
auch einen anderen ermutigen kann, der gerade kein Holz¬
hacker ist, wenn er's überhaupt nur müt der Ausführung
einer schwierigen Arbeit zu thun hat? — Hans und Michel
schneiden jetzt den Baum mit der Säge in kleinere Stücke.
Werden diese dann mittelst der Axt und durch Eintreiben
von Keilen in noch kleinere Stücke zerlegt, so erhält man
das Klobenholz, welches ihr alle gewiß schon gesehen habt.
Blickt nur zwischen den Bäumen hindurch, so werdet ihr
auch hier davon aufgeschichtet finden. Wie das Zeug nach
Metern verkauft wird, so hat man auch im Holzhandel ein
bestimmtes Maß, welches, da es einen Meter lang, einen
Meter breit und einen Meter hoch ist, Kubikmeter ge¬
nannt wird. Das nach diesem Maß aufgeschichtete Holz
wird als Brennholz in der Küche auf dem Herd und in
dem Zimmer im Ofen verbrannt.
Zu einem anderen Zwecke scheint der Baum bestimmt
zu sein, den hier rechts im Vordergründe die beiden Holz¬
hacker Paul und Jobst mit ihren scharfen Äxten fällen.
Sie führen, wie ihr seht, wuchtige Hiebe gegen den starken
Stamm; die abfallenden Späne liegen am Boden. Der
schlanke Baum wird in die Sägemühle gefahren und
dort zu Brettern zerschnitten werden, die dann der
Tischler beim Bauen der Häuser oder zur Anfertigung von
Möbeln und anderen Geräten verwendet. Holz, das
in dieser Weise verwertet wird, nennt man Nutzholz. Es
ist teurer, als das Brennholz, weil nur gerade gewachsene
Stämme zu den genannten Gegenständen verarbeitet werden
können.
Hinter jener Holzschicht steht ein rätselhaftes Ding,
welches wenige unter euch kennen werden. Oft hörtet ihr
von Kohlenbrennern oder Köhlern reden. Einen