Taf. X. Der Wald.
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solchen, von dem vielen Rauch und Ruß geschwärzten Mann
seht ihr auch hier auf dem Bilde im Begriff, mit einer
langen Stange, die man einen Schürbaum nennt, in
jenen kegelförmigen rauchenden Ofen Öffnungen zu stoßen.
Er hat nämlich Fichtenholz so aufgetürmt, daß in der
Mitte eine Lücke blieb, und der Rauch überall Hindurch¬
spielen kann. Dann hat er den ganzen Holzstoß rings her
mit Erde und Rasen bedeckt, und nun in dem Raum,
welchen er in der Mitte leer ließ, ein Feuer angezündet;
zu lichten Flammen kann aber dies Feuer nicht aufschlagen,
da durch die Rasenbedeckung der Zutritt der äußern Lust
abgeschnitten ist. So verkohlt denn das Holz im Innern
des Holzstoßes, den man Meiler nennt, langsam, und ist
die Verkohlung vollendet, und der Meiler erloschen, so
werden die Kohlen von dem Schmied oder von anderen
Feuerarbeitern gekauft, welche sie in ihren Werkstätten zur
Feuerung benutzen.
Noch eine andere Anwendung wird von dem Holze der
Bäume gemacht. — Ihr seht hinter dem Holzstoß dort noch
mehrere Baumstämme liegen, welche man nicht in Kloben
zerhaut, die aber auch, weil sie nicht stark genug sind, für
die Sägemühle nicht bestimmt zu sein scheinen. Man führt
sie entweder zu Wasser, als Floßholz, oder zu Wagen
zum Zimmermann, welcher daraus Balken verfertigt,
deren er sich beim Bau der Häuser bedient. Sehr starke
Stämme übergiebt man dem Schiffbauer, damit er Fahr¬
zeuge daraus baue, welche die Meere durcheilen, um uns
die Erzeugnisse fremder Länder und Erdteile herbeizuholen.
Wie väterlich hat Gott für die Bedürfnisse der Menschen
gesorgt, indem er aus seiner Hand die Bäume hervorgehen
ließ! — Und doch erkennen manche das nicht, und wagen
sogar mit frevelnder Hand die jungen Bäume zu fällen,
wenn ihr Stamm noch wenig Holz enthält. Die Obrigkeit
setzt sich wider dieses sträfliche Verfahren, und verbietet
jedem, in den von ihr angelegten Holz-Pflanzungen eine
Bor mann. Das Leben rc. 8. Aust. 5