Full text: Lesebuch für staatsbürgerliche Bildung

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Unser deutsches Vaterland. 
6. Scharnhorst heißt der edle Mann, 
Deutscher Freiheit Waffenschmied, 
Mit dem teuren Heldenblut: 
Allen Tapfern rann's zum Pfande, 
Daß erliegen wird die Schande. 
Der nie wankend ab und an 
Ging den festen Heldenschritt, 
Der im stillen hat geschaffen 
9. Darum Klang, der Freiheit klingt, 
Kling' ihn hell wie Orgelton! 
Darum, Lied, das Ehre singt, 
Singe Deutschlands tapfern Sohn, 
Zeig' ihn allen Biederleuten 
Als ein Zeichen bessrer Zeiten! 
Ross' und Männer, Krieg und Waffen. 
7. Scharnhorst heißt der edle Mann, 
Deutscher Freiheit Waffenschmied, 
Der auf Rettung rastlos sann, 
Vieles tat und vieles litt, 
Daß er könnte deutsche Ehren 
10. Treuer, biedrer, deutscher Held, 
Gott mit uns und Gott mit dir! 
Der die Ehre oben hält, 
Stehe bei dir.für und für! 
Nimm mit Vaterlandesrettern, 
Nimm den Kranz von Eichenblättern! 
Für den heil'gen Krieg bewehren. 
8. Schon hat er den großen Streit, 
Der uns steht um höchstes Gut, 
Herrlich hat er ihn geweiht 
Ernst Moritz Arndt. 
24. Allgemeine Wehrpflicht. 
Je näher der Jüngling dem Mannesalter kommt, je bewußter er sich darüber 
wird, welche Anforderungen seine Volksgenossen an ihn zu stellen berechtigt sind, 
desto näher treten ihm auch die Pflichten vor Augen, die er seinen Mitbürgern 
gegenüber als Gegenleistung für die empfangenen und zu empfangenden geistigen 
und materiellen Güter zu erfüllen hat. Besonders gilt das von der Wehr¬ 
pflicht. Wirerkennen heute, daß die Heereseinrichtungen des Deutschen Reiches 
in engster Beziehung zu seinem kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt stehen. 
Wer hat nicht aus der Geschichte seiner deutschen Heimat gelernt, wie notwendig 
die Freiheit und Einigkeit eines Volkes für die Erhaltung seines geistigen und 
materiellen Besitzes sind? Sie zeigt uns, wie die Kraft des deutschen Volkes 
durch Zersplitterung lahmgelegt, sein heimatlicher Boden zum Tummelplatz fremder 
Heere gemacht, sein Wohlstand in drückende Armut verwandelt, seine Grenzen 
nicht mehr beachtet, seine Städte durch auferlegte Kontributionen an den Rand 
der Verzweiflung gebracht oder gar mitten im Frieden dem Nachbarlande ein¬ 
verleibt, ganze Landstriche mutwillig verwüstet, seine Burgen und Schlösser in 
Trümmer gelegt worden sind. Mit Freude und Selbstvertrauen erkennt der 
deutsche Bürger, daß solche Zustände heute nicht mehr möglich sind. Die Kraft 
des deutschen Volkes hat sich in seinem Heere konzentriert. 
Der Keim des heutigen deutschen Volksheeres lag im altpreußischen 
Heere, dessen innerste Kräfte nach den gegen Napoleon I. erlittenen Niederlagen 
wieder lebendig geworden waren. Aus diesem Kern wuchs in der Zeit der Be¬ 
freiungskriege unser jetziges Heer dank den von großen preußischen Staatsmännern 
und Generalen ins Leben gerufenen Einrichtungen heraus. Schon im Frühjahr
	        
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