Full text: Deutsche Lyrik des 19. Jahrhunderts

Paul Heyse. 
187 
Und da ich abends ging am steilen Strand, 
Fühlt' ich dein Händchen warm in meiner Hand. 
Und wo die Flut Gestein herangewälzt, 
Sagt' ich ganz laut: Gib acht, daß du nicht fällst! 
wer das genossen. 
(Aus dem Cyklus „Balder".) 
Wer das genossen, 
Wem das beschieden, 
Kann der hienieden 
Unselig sein? 
Sich selbst zu fühlen 
In allen Brüdern, 
Nur im Erwidern 
Sein Herz zu kühlen; 
Gewiß des Guten, 
Vom Schönen erbaut, 
In Lebensgluten 
Dem Tod vertraut; 
An das Geheime 
Ahnend zu rühren, 
Der Wahrheit Keime 
Im Geist zu spüren, 
Die sich erschließen 
Dem Licht entgegen, 
Still zu genießen 
Ihr heilig Regen, 
Vom Hauch der Musen 
Das Herz geschwellt, 
Mit reinem Busen 
Ein Kind der Welt — 
Wer das genossen, 
Wem das beschieden, 
Muß der hienieden 
Nicht selig sein?
	        
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