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52. Wolfram non Gichenbach, der fränkische Ritter.1)
(Geboren um 1170, gestorben um 1220.)
(Es ist ein ganzer Mann des deutschen
Mittelalters, voll Gottesfurcht und Welt¬
freudigkeit, der uns aus dem parzivalgedicht mit
frischen geistvollen Augen anblickt.
Wilhelm Hertz.
a) Wolfram überreicht dem Landgrafen Hermann den Parzival.
Joseph Victor von Scheffel, Frau tlventiure. Lieder aus Heinrich
von Gfterdingens Zeit. 19. Hufl., S. 29, Stuttgart, Bonz, 1902.
1. redlich Werk, mit dem ich lang gerungen,
Zieht, dank dem Herrn, vollbracht in Würdigkeit:
von parzivals, des ritterlichen, jungen,
Prüfung und Fahrt zum Gral bring' ich Befcfjeib;
5luch Gamuret des Vaters Minneflamme,
Des Herrn Gawun Tiost-) und süße Zucht,
Und was vom Unschewiner Fürstenstamme
Die Ghronika von Unschou Wunders bucht:
viel wilden Fund aus König Urtus' Tagen
hat Findersglück und Fleiß mir zugetragen.
2. Erst hat versucht die reiche Mär zu künden
von Troys der wackre Meister Krijtian* 3);
viel ward, das Uauhe sorglich abzuründen,
Durch Kyot von Provinz dazugetan 4);
Nun lehrt's, ein goldner Kern in goldner Zchale,
Wie Zweifel und Unstätheit irreführt,
l) Dbereschenbach, fränkisch-bayrisches Städtchen, südöstlich von Knsbach;
gegenüber der Frauenkirche errichtete König Illax II. von Bayern für Wolfram,
den größten bayrischen Dichter, ein Denkmal. — Über Wolframs
Leben f. Ernst Kl artin, Wolframs von Eschenbach parzival und Titurel.
hrg. u. erkl. Zweiter Teil. Kommentar, S. IV—XIV, Halle, Waisenhaus 1903,
ferner 6. Schönbach, Deutsche Rundschau, September 1891, S. 361 ff. —
Bibliographie zu Wolfram von Fr. Panzer, München 1897. — 2) ritter¬
licher Zweikampf, wobei die Gegner mit eingelegter Lanze aufeinander an¬
sprengten, aus dem Galopp in Karriere übergehend; mhd. hoste strri. —
3) Crestien de Troyes. — 4) Kyot der provenzale; sein Gedicht ist noch nicht
aufgefunden. — Über Wolframs Quellen zu parzival s. Martin, a. a. (D.
5. XXXVII ff.
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