Full text: Schluß des VII. Zeitraums und VIII. Zeitraum: Von Göthe's Tode bis zur Gegenwart (Theil 3)

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Es kämpft sich rasch, wo Muth die Feldmusik, 
Verzweiflung das Panier ist. 
Ernst. 
Dorthin schaut! 
Werner. 
Ja! dort ist Arbeit, dort ist Heldenwerk. 
1740. Lebendige Mauern, sechsfach aufgeführt! 
Es muß ein starker Strom, ein wilder sein, 
Dem man so mächt'gen, Damm erbaut. Brecht durch! 
Adalbert. 
Ein Posten bleib' uns auf dem Hügel hier! 
Man übersieht von ihm das ganze Thal. 
Im Rücken droht Gefahr. 
Ernst. 
1745. Du, Adalbert, 
Bleib' selbst und warne! Keiner kennt wie du 
Die Gegend. 
Adalbert. 
Ist mir nicht das Heil gegönnt, 
Für Herzog Ernst zu stürzen in's Gefecht? 
Soll ich unrühmlich auf der Warte steh'n? 
1750. Mein Sohn, der du im Kampfe mich vertrittst, 
Du bist ein Lehrling in der Waffenkunst, 
Jetzt tummle dich, es ist dein erster Strauß, 
Es kann der letzte sein! an einem Tag 
Mußt du erringen deine Meisterschaft. 
1755. Schwing' hoch dein Schwert, wirf sicher deinen Speer, 
Triff unsre Feinde, triff den Herzog nicht! 
Marin. 
Zur Heilung, meine Kranken, führ' ich euch! 
Man wird euch zapfen euer giftig Blut, 
Man wird euch schneiden euer bös Geschwür, 
1760. Man wird euch kühlen euern Fieberbrand. 
Der Fahne reiß' ich ab den Trauerflor, 
Jetzt ist die Wittwe wieder eine Braut, 
Jetzt geht's hinab zum lust'gen Hochzeitreih'n. 
Ernst. 
Ein Held, der in das Schlachtgewühl sich wirft, 
1765. Soll an die Frau gedenken, der er dient. 
O Edelgard, geliebte Gottesbraut, 
Aus deinen Schleiern blick' aus mich herab, 
Dein ernstes Bild begeistre mich zum Tod! 
Werner. 
Allmächt'ger, Gott des Friedens und des Zorns!
	        
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