Full text: (Für das 8. und 9. Schuljahr) (Teil 4 für Mädchen)

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Der Kampf um die Krone. Das Göttliche. 
III. Lebensweisheit in Gedichten. 
87. Oer Xampf mn die Rrone. 
Walther von der Dogelweide. (Übertragen von Gustav Legerlotz.) 
Ich saß aus einem Steine 
und kreuzte Lein mit Leine. 
Den Ellenbogen stützt' ich aus, 
und in die Rechte schmiegt' ich drauf 
das Rinn und eine Wange. 
So sann ich ernst und lange, 
wie in der Welt man leben soll. 
Doch keiner Einsicht ward ich voll, 
drei Dinge zu erwerben, 
und keins doch zu verderben. 
Die ersten zwei sind Gut und Ehr'- 
die schaden oft einander sehr. 
Huld Gottes ist das dritte, 
mit dem an wert nichts stritte. 
Die wünscht' ich mir in einen Schrein. 
Doch leider kann es nimmer sein, 
daß Gut und Menschenehre 
zu eines Herzens stiller Statt 
samt Gottes Huld sich kehre. 
Die Fahrtbeschwerde macht sie matt: 
Die Hrglift späht auf Stegen, 
Gewalt haust auf den wegen. 
weh! Recht und Friede sind gar wund. 
Die drei entbehren des Geleits, eh' jene zwei 
nicht ganz gesund. 
Walther von der vogelweide u. andere Lyriker 
des Mittelalters. Bielefeld und Leipzig, 1904. 
88. Da5 Göttliche. 
Johann Wolfgang von Goethe. 
1. Edel sei der Mensch 
hilfreich und gut! 
Denn das allein 
unterscheidet ihn 
von allen Wesen, 
die wir kennen.
	        
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