Full text: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

Der erste punische Krieg. 17 
als über dasjenige, welches das ganze mittelländische Meer 
und einen Theil von Spanien und Afrika beherrschte? Nach 
drei blutigen Kriegen war die Arbeit gethan. Diese dret 
Kriege heißen die punischen Kriege, weil man die Kar— 
thager auch Punier nannte 
Ein höchst merkwürdiger Kampf! Groß waren die von 
beiden Seiten entwickelten Kräfte und Anstrengungen, tief 
der Fall und das Elend der unterliegenden Partei, und 
mermeßlich die Folgen für die Sieger. Karthago war als 
Handelsstaat im Besitze einer ansehnlichen Seemacht und 
yieler Geldquellen, während sein Lanbheer, meist aus Mieth⸗ 
ruppen bestehend, denen karthagische Feldherren mit sehr 
eschränkten Rechten vorgesetzt waren, es mit den Besiegern 
»er Gallier, Samniter und des Pyrrhus nicht schien auf⸗ 
iehmen zu können. Der erste punische Krieg dauerte 23 Jahre. 
Die armseligen Bretter, auf denen sich die römische 
Macht zum ersten male auf dem Meere blicken ließ, war 
sen Karthagern ein Gespött; aber das consularische Heer, 
velches auf diesen Brettern nach Sicilien übersetzte, eroberte 
n Kurzem Messana und Syrakuͤs, und verbreitele Schrecken 
uf der ganzen Insel. Hiero mußte den Römern sogleich 
20 Talente Kriegskosten bezahlen, und mit seinem Heere 
uf ihre Seite treten. Doch schien nicht eher etwas Großes 
jegen die Feinde unternommen werden zu können, als bis 
nan eine bessere Flotte hätte. 
Hier kam das Glück den Römern entgegen. Ein kartha— 
isches Schiff strandete, die Römer bemächngten sich desfel- 
en, und erbauten nach diesem Muster eine ganz neue Flotte 
on 120 Kriegsschiffen. Es wurden fremde Matrosen in 
Sold genommen, die das Rudern wohl verstanden, und der 
sonsun Duilius erfand eine Art von Zugbrücken, die man 
on der Spitze des Schiffes auf den Bord des feindlichen 
allen ließ. Widerhaken hielten nun sogleich die beiden Schiffe 
usammen, die Soldaten sprangen aus dem einen in das 
ndere hinüber, und fochten sodann, wie auf dem Lande. 
zo erkämpfte dieser Feldherr den ersien römischen Sieg zur 
See, und ward dafür ausgezeichnet belohnt. Außer dem 
riumphe erkannte man ihm noch eine marmorne Säule 
u, an welcher die Schnäbel der eroberten Schiffe befestigt 
3. Bd. 4. Aufl. 2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.