Full text: [Th. 2, [Schülerbd.]] (Th. 2)

Won 768 bis 1096 n. Chr. 4jj> 
geistreichsten Männer unter Al Raschids Regierung, Motanabbi 
aus Kufa (916 —S65), Abu'! Ola, ein Syrer (973 *-1058), 
TograiXgest. 1120), Ebn Faredh (gest. 1234) und Elbus« 
firi (1260). 
Sichtbar und ««bestritten ist ihr Einfluß auf die Philosophie 
des Mittelalters, auf die ganze Scholastik. Den Plato und 
die altern griechischen Philosophen kannten sie wenig. Ihr Haupt« 
fnhrer und Lieblingsschriftsteller, de« sie abschriebe», übersetzten, 
nach welchem sie auf hohen Schulen lehrten, wurde Aristoteles, 
dieser Alles scheidende. Alles ordnende Geist, in dessen Schriften 
Verstand und Kenntnisse vorherrschen. Ihre ganze Aufmerksamkeit 
war auf Dialektik gerichtet, die ihnen bei der Polemik unter de« 
verschiedenen Religivnssekte» gute Dienste leistete. Z« der Math «c 
matik waren zwar ebenfalls die Griechen ihre Führer, aber sie bis 
reicherten einige Theile derselben, und wir verdanke« ihnen unsere 
Ziffern, Verbesserung der Zeitrechnnug und Erweiterung der Astro¬ 
nomie, ihres Liebkiugsstudinins. I« der ArzneickiUNde bliebe« 
sie dem Wesentlichen »ach Schüler der Griechen, und ihre Leisiuuge« 
hierin sind mehr praktisch als theoretisch. Chemie, Botanik «nh 
Kunde der Arzneimittel wurden von ihnen am eifrigsten betrieben 
uud vielfach erweitert. Die Schriften eines Rhazes, aus Ray in 
Persien (gest. 940), des Persers Ali Jbn Abbaö (gest. 994), 
eines Avicenna aus Bokhara (gest. io56) werden noch jetzt hoch, 
geschätzt. Aber auch Alchymie, Magie, Chiromantie und Astro¬ 
logie sind durch sie in das Abendland gekommen. 
Am wenigsten sind die h i st 0 r isch e n W i sse n sch a f t e n durch 
die Araber gefordert worden. Das Hinderniß lag in ihrer despoti¬ 
schen Verfassung und im orientalische» Charakter überhaupt. Sie 
erzählen planlos, ohne Wahl und Anordnung der Begebenheiten 
und ohne Rücksicht auf ihren innern Zusammenhang. Selbst ihre 
berühmtesten Geschichtschreiber,wieAbulpharadsch ausMclitina 
in Armenien (gest. 1286), A len akh in (gest. 1302) und Ab Ul¬ 
fe da aus Damaskus (gest. 1532) erhoben sich nicht über den 
Rang von Annalisten. Größeres Verdienst haben sie um die Geo¬ 
graphie, in welcher sie zwar dem Ptolemäus folgten, aber anch 
vieles Eigenthümliche hatten. Bonden eroberten Provinzen wurden
	        
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