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darauf wieder eine Schlacht liefern. Ihr habt den Ungrund dieser
Meinung dargethan und gezeigt, daß tapfere, geprüfte Krieger wohl
überwunden, aber ihr Muth nicht kann gebeugt werden. Empfangt
hiermit meinen Dank, ihr unübertrefflichen Soldaten, ihr meine hoch¬
achtbaren Waffengefährten; ihr habt euch einen großen Namen gemacht.
So lange cs Geschichte giebt, wird sie euer gedenken. Auf euch, ihr
unerschütterlichen Säulen der preußischen Monarchie, ruhet mit
Sicherheit das Glück eures Königs und seines Hauses. Nie wird
Preußen untergehn, wenn eure Söhne und Enkel euch gleichen.
Genappe, den 19. Juni 1815. Blücher.'
An Schwarzenberg schrieb er eigenhändig: Mein Freund!
Die schönste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten.
Das Detaillierte wird erfolgen. Ich denke, die bonapartesche Geschichte
ist nun wohl vorbei. La belle Alliance, den 19. Juni. Ich kann
nicht mehr schreiben, denn ich zittre an allen Gliedern; die Anstren¬
gung war groß. Blücher.'
Am 19. vormittags erhob sich Blücher von seinem Lager und
sah seine nachrückenden Truppen vorüberziehen; jede Abtheilung, so
wie sie nahe kam, rief!ihm ein siegfreudiges Hurrah, das er mit
freundlichem Grüßen erwiderte. Noch den nämlichen Tag zog Blücher
nach Gossclies. Am 20. kam das Hauptquartier nach MarbeS-le-
Chateau.
Inzwischen setzte Gneisenau voll wüthigen Eifers und kriege¬
rischer Thätigkeit die angestrengte Verfolgung fort, durch welche die
Niederlage des französischen Heeres vollendet wurde. Die Flücht¬
linge wurden von jedem Orte, wo sie zu ruhen meinten, oder sich
sammeln wollten, durch die nachstürmenden Preußen schnell wieder
aufgetriebcn und mit größerem Verlust in vermehrte Verwirrung
gestürzt. Erst an der Sambre konnte man dazu gelangen, die Er¬
gebnisse der letzten Schlacht zu überschauen. Das Heer Wellington's
hatte gegen dreizehntausend Todte und Verwundete, und unter diesen
die angesehensten Befehlshaber. Geringer war an diesem Tage der
Verlust der Preußen; obwohl sic dem Feinde den größten bewirkt,
hatten sie selbst, begünstigt durch den Stand und die Wendung der
Dinge, den kleineren, er betrug siebentausend Mann, meistens den
Heertheil von Bülow betreffend. Die Franzosen dagegen hatten über
dreißigtausend Todte und Verwundete, fünfzehntansend Gefangene,
dreihundert Kanonen nebst der verhältnismäßigen Anzahl Pulver-
wagen und zahlloses Fuhrwerk mit Gepäck und Kriegsgeräthen aller
Art eingebüßt. Was übrig war, floh in aufgelösten Hansen, Na¬
poleon mit ihnen; kaum ein Bataillon war noch beisammen, nur
einige Kanonen wurden über die Sambre gerettet. Napoleon dachte
anfangs, bei Charleroi die Trümmer seines Heeres wieder etwas zu
gestalten, erkannte aber die Unmöglichkeit und gab den verwirrten
Massen weit rückwärts die Stadt Laon zum Sammelorte; er selbst
flüchtete zuerst nach Philippeville und begab sich von da nach Paris.