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Fahrt richten, daß sie den erlangen und dahin kommen mögen, da
sie sicher und aus aller Gefahr sind: also ist auch uns die Ver¬
heißung des ewigen Lebens geschehen, daß wir in derselben, gleichwie
in einem Port, fein, sanft und sicher ruhen sollen. Weil aber das
Schiff, in dem wir gesnhret werden, schwach ist, und große, gewaltige,
gefährliche, ungestüme Winde, Wetter und Wellen zu und auf uns
einfallen und uns gerne bedecken wollten: so bedürfen wir, wahrlich,
wohl eines verständigen, geschickten Schiffsmanns und Patrons, der
das Schiff mit seinem Rath und Verstand also regiere und führe,
daß es nicht irgend entweder an eine Stcinklippe anstoße, oder gar
untergehe. — Nun ist unser Schiffsherr und Patron _ allein Gott,
der das Schiff nicht allein will, sondern auch kann regieren und er¬
halten, auf daß, da es gleich von ungestümen Wellen und Sturm¬
winden hin und wider gewehet und überfallen wird, cs gleichwohl
unversehret und unzerbrochen, ganz ans Ufer und an Port kommen
möge. — Er hat aber verheißen, daß er uns will beistehcn, wenn
wir ihn nur um Regierung und Hülfe, Schutz und Schirrn fleißig
bitten und mit Ernst anrufen; und so lange wir diesen Schiffsherrn
bei uns haben und behalten, so hat's keine Noth, und kommen ans
allem Unglück, daß uns die grausamen Winde und Wellen nicht
schaden noch bedecken können. Wenn aber die, so im Schiff sind, in
der größten Gefahr den Schiffsherrn und Regenten mnthwilliglich
aus dem Schiff werfen, der sie doch durch seine Gegenwärtigkeit und
seinen Rath erhalten könnte, in dem Fall muß das Schiff umkommen
und verderben. Und man sieht klärlich, daß der Schiffbruch ge¬
schehen ist nicht aus Verwahrlosung und Schuld des Schiffsherrn,
sondern aus Muthwillen und Uusinnigkeit derer, die im Schiff ge¬
wesen sind.
Dies Gleichnis und Bild zeiget sein an, was die Ursache sei
unsers Unglücks und Elendes, und woher es kouune.
21.
Der Wind und der Schiffer.
Von Pestalozzi.
Sämnitliche Schriften. Stuttgart und Tübingen 1819—2t». X, 193.
4Wenn ich hinaus will, so wehest du hinab, und wenn ich
hinab will, sv wehest du hinauf,' also sprach der Schiffer für gut
derb zum Windegott Äolus.
Weißt du was?' erwiderte dieser, üvcnn ich hinab blase, so
fahre du hinab, und wenn ich hinaus blase, so fahre du hinaus.
Dient dir aber das nicht, und findest du mich dennoch dir entgegen;
so arbeite du gegen mich, wie ich gegen dich.'