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„Gebt mir Taten zu tun,
Kann nicht rasten, nicht ruh'n!“
Und schon hört man die Hämmer ihn schmettern.
Und vorbei an dem Riff
Trägt er sicher das Schiff
In dem Kampfe mit Sturm und mit Wettern.
Immer voller die Lust,
Immer weiter die Brust!
Und er wächst zum gewaltigen Strome.
Zwischen rankendem Wein
Schauen Dörfer darein
Und die Städt' und die Burgen und Dome.
Und er kommt an das Meer.
Hell leuchtet es her,
Wie verklärt von göttlichem Walten.
Welch ein Rauschen im Wind?
„Du mein Vater!“ — „Mein Kind!“
Und er ruht in den Armen des Alten.
Robert Reinick.
60. Der Wind.
Wind, Wind,
Wo kommst du her?
Weit übers Meer
Fuhr ich geschwind,
Habe die Wellen
Gepeitscht und geschlagen,
Machte zerschellen
Die Schiffe
Am Riffe! —
Keinen Mast sieht mehr man dort ragen!
Wind, Wind,
Wo kommst du her?
Übers Gebirge
Saust' ich mit Macht,
Hab' die Lawine ins Rollen gebracht;
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