fullscreen: Donaugebiet und Rheinpfalz (Teil 2)

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nehm fühlbar gemacht; ein eisiger Wind jagt ihnen scharfe Eisnadeln 
ins Gesicht und läßt ihre Glieder erstarren. Mancher möchte mutlos 
werden; die Führer vertrösten sie aus die nahe Schutz Hütte, die sie 
auch bald erreichen. Sie ist leer und kann nicht Speise und Trank 
bieten, aber doch Schutz gegeu den eisigen Wind. So gut es gehen will, 
suchen sich die Frierenden zu erwärmen; sie hüllen sich in die mitge- 
brachten Decken, trinken Rotwein oder Schnaps, machen Arm- und Fuß- 
beweguugen u. s. f. 
Zusammenfassung: Wanderung über den Gletscher — Eisen¬ 
klammern — Drahtseil — Kälte — Schutzhütte. — 
Die Hütte liegt unmittelbar an einem der 2 Berggipfel, den die 
Bergsteiger, nachdem sie sich erwärmt und gestärkt, betreten, um uach den 
Mühfalen der Wanderung nun die herrliche Aussicht zu genießen. Zum 
auderu Gipfel führt ein zackiger Kamm, den auch geübte Bergsteiger nicht 
zu überschreiten vermöchten, wenn nicht ein doppeltes Drahtseil an- 
gebracht wäre. 
Auch der Abstieg bietet feine Schwierigkeiten, fast noch mehr als 
der Aufstieg. Das Hiuabklettern an einer steilen Wand mit Hilfe von 
Eisenklammern ist z. B. anstrengender und gefährlicher als das Hinauf- 
klettern. Der Abstieg ermüdet überhaupt mehr als der Aufstieg. So 
ist wohl jedermauu aus der Reisegesellschaft froh, wenn man ohne Un- 
glücksfall wieder un sichern Thal angelangt ist." 
Zusammenfassung: Zackiger Kamm mit doppeltem Drahtseil —- 
Abstieg. — 
Wir srageu unsern freundlichen Gewährsmann noch, ob man auch 
die höchsten Alpengipfel besteigen könne. Er antwortet uns: 
„Gar manchen Berg hat bis jetzt noch kein Mensch bestiegen; aber 
den höchsten Alpengipsel, der noch 2000 m höher ist, als die Zugspitze, 
kann man besteigen. Freilich ist das eine sehr anstrengende, gefährliche 
und auch teuere Geschichte. Diese Bergbesteigung kommt aus 7—800 Jb. 
Wer sie ausführen will, muß 4 Führer mitnehmen; das ist Vorschrift. 
Dann braucht er uoch 5 Träger für die Lebensmittel und andere Sachen. 
Man muß ja auf dem Schnee über Nacht bleiben, hat also viele Decken 
nötig. Auch Leitern und Seile muß man mitnehmen zum Hinausziehen 
und Hinablassen. Ost ist ein so schmaler Grat zu überschreiteu, daß 
man reitend darüber rutschen muß. Kommen Nebel oder Unwetter, so 
muß die Gesellschaft umkehren, oft nicht weit vom Ziel. 
Da ist es doch weislich eingerichtet, daß man auch vou uiedrigeru 
und bequem zu ersteigenden Bergen aus die Schönheiten der Alpenwelt 
schauen uud genießen kann." — 
Zusammenfassung: Besteigung des höchsten Alpengipsels.
	        
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