Full text: Von Goethe bis zur Gegenwart (Band 2, [Schülerband])

824 ßgIßSJßgJßsjßSIßS) König KUtbelm I. tä£)(g£)lä£) !§£)(§£) (§£)&£)&£> 
Bazeilles schon früh am Morgen, und es entspann sich nach und 
nach ein sehr heftiges Gefecht, wobei Haus für Haus genommen 
werden mußte, was fast den ganzen Tag dauerte, und in welches die 
Erfurter Division Schüler (aus der Reserve, 4. Korps) eingreifen 
mußte. Als ich um 8 Uhr ans der Front vor Sedan eintraf, begann 
die große Batterie gerade ihr Feuer gegen die Festungswerke. Auf 
allen Punkten entspann sich nun ein gewaltiger Geschützkampf, der 
stundenlang währte, und währenddessen von unsrer Seite nach und 
nach an Terrain gewonnen wurde. Die genannten Dörfer wurden 
genommen. Sehr tief eingeschnittene Schluchten mit Wäldern er¬ 
schwerten das Vordringen der Infanterie und begünstigten die Ver¬ 
teidigung. Die Dörfer Jlly und Floing wurden genommen, und zog 
sich allmählich der Feuerkreis immer enger um Sedan zusammen. Es 
war ein grandioser Anblick von unsrer Stellung auf einer dominieren¬ 
den Höhe hinter jener genannten Batterie rechts vom Dorfe Frênois 
vorwärts, oberhalb Pont Torcy. Der heftigste Widerstand des 
Feindes fing allmählich an nachzulassen, was wir an den aufgelösten 
Bataillonen erkennen konnten, die eiligst aus den Wäldern und 
Dörfern zurückliefen. Die Kavallerie suchte einige Bataillone unseres 
5. Korps anzugreifen, die vortreffliche Haltung bewahrten; die 
Kavallerie jagte durch die Bataillons-Intervalle durch, kehrte dann 
um und ans demselben Wege zurück, was sich dreimal von verschiedenen 
Regimentern wiederholte, so daß das Feld mit Leichen und Pferden 
besäet war, was wir alles von unserm Standpunkte genau mit 
ansehen konnten. Ich habe die Nummer dieses braven Regimentes 
noch nicht erfahren können. Da sich der Rückzug des Feindes auf 
vielen Stellen in Flucht auflöste und alles, Infanterie, Kavallerie 
und Artillerie, in die Stadt und nächste Umgebung sich zusammen¬ 
drängte, aber noch immer keine Andeutung sich zeigte, daß der Feind 
sich durch Kapitulation aus dieser verzweifelten Lage zu ziehen beab¬ 
sichtige, so blieb nichts übrig, als durch die genannte Batterie die 
Stadt bombardieren zu lassen. Da es nach 20 Minuten ungefähr 
an mehreren Stellen bereits brannte, was mit den vielen brennenden 
Dörfern in dem ganzen Schlachtkreise einen erschütternden Eindruck 
machte, so ließ ich das Feuer schweigen und sendete den Oberstleutnant 
v. Bronsart vom Generalstab als Parlamentär mit weißer Fahne ab, 
der Armee und Festung die Kapitulation antragend. Ihm begegnete 
bereits ein bayrischer Offizier, der mir meldete, daß ein französischer 
Parlamentär mit weißer Fahne am Tore sich gemeldet habe. Der 
Oberstleutnant v. Bronsart wurde eingelassen, und auf seine Frage 
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