Full text: Lese- und Lehrbuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und andere gewerbliche Lehranstalten

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barer, aber nützlicher Vogel. Der Förster sieht ihn gern in seinem Walde; 
denn er vertilgt die schädlichen haarigen Raupen, die andere Vögel der- 
schmähen. 
NB. Da der Kuckuck mehr gehört als gesehen wird, so ist ein ausgestopfter 
oder gemalter vorzuzeigen. Auf den Aberglauben, der sich an den Ruf des Kuckucks 
knüpft, ist einzugehen. 
1. Der Kuckuck. Curtmau. W. II. 56, W. 76. 
2. Kuckuck. I. Hammer. W. II. 57, W. 75. 
3. Kuckuck und Esel. Hoffmann v. F. W. II. 58, W. 77. 
17. Der Maikäfer. 
Zu den Frühlingsmusikanten gehören nicht nur die Vögel, auch die 
Maikäfer müssen wir dazu rechnen, obgleich sie nur brummen, und die 
Grillen, die im Grase zirpen. Wer hat sie schon gehört? 
Der Körper des Maikäfers besteht aus drei Hauptteilen: aus Kopf, 
Brust und Hinterleib. Diese Teile hängen nur durch einen dünnen Stiel 
zusammen; sie sind durch Einschnitte oder Kerben getrennt. Der Mai- 
käfer gehört deshalb zu den Kerbtieren oder Insekten. Am Kopfe be- 
merken wir die Augen, die Freßwerkzeuge und die Fühler. Die Glieder 
finden wir an der Brust besestigt. Es sind zwei häutige Flügel mit zwei 
hornartigen Flügeldecken und sechs Beine mit vielen Gelenken. Alle Kerb- 
tiere haben sechs Beine. Der Hinterteil besteht aus sechs Ringen, der 
letzte endigt in einer Spitze. Der Maikäfer hat kein rotes Blut, auch 
keine Knochen und kein Fleisch, Wohl aber einen harten, braunen oder 
schwarzen Panzer, der aus Ringen zusammengesetzt ist. 
Der Maikäfer kriecht im Mai aus der Erde empor und fliegt sum- 
mend am Abend umher. 
„Maikäfer, summ, summ, summ! 
Du fliegst nur des Abends 'rum, 
schläfst den ganzen lieben Tag, 
daß dich kein Mensch aufwecken mag. 
Wenn and're Leut' zu Bette geh'n 
dann fängst du erst an aufzusteh'u." 
Am Tage hängt er sich an die Zweige der Bäume und frißt deren Blätter. 
Die kahlen Bäume werden krank, müssen neue Blätter treiben und können 
keine Früchte erzeugen. Der Maikäfer ist darum ein schädliches Tier, 
das du töten, aber nicht quälen darfst. Die Landleute, die Hühner, die 
Sperlinge :c. und kalte Nächte töten sie zu Tausenden. Das ist gut, 
denn sie sind oft eine Plage für eine ganze Gegend. 
Haben die Maikäfer sich satt gefressen, so kriechen sie in die Erde 
und setzen dort ihre Eier ab. Nachdem sie wieder herausgekrochen, leben 
sie nur noch ein paar Tage, dann sterben sie. Aus den Eiern kommen 
weißliche Larven hervor; das sind kriechende Tiere, die mehr dem Wurme 
als dem Maikäfer ähnlich fehen und Engerlinge heißen. Diese sind 
sehr gefräßig; sie zerfressen die Wurzeln der Pflanzen, mästen sich unter 
der Erde drei Jahre lang und verwandeln sich zuletzt in Käfer, die
	        
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