Full text: [Abteilung 5 = Für Ober-Tertia, [Schülerband]] (Abteilung 5 = Für Ober-Tertia, [Schülerband])

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IV. Erzählungen, Balladen und Romanzen. 
An Jochen Päsel kümmt tau'r gned'gen Fru: 
„Was gibt's, mein Sohn, was bringest du?" 
35 „Empfehlung von'n Äerrn Leutinant 
an gned'ge Fru von Diamant, 
un was mein gnedigst Leutnant wär', 
der kem heut nich zu's Essent her, 
denn nach 'ner guten Stunde schon 
40 müßt allens gnedigst abmarschieren, 
in Woldegk wär' 'ne Nebelljon, 
un täten hellschen rebellieren 
von wegen einer Äolzgeschicht, 
un dorüm könnt Äerr Leutnant nicht." — 
45 „Das ist ja schad', das tut mir leid!" — 
An Jochen Päsel steiht un steiht 
un ward de Feldmütz dörch de Knaewel wringen. 
Sei sröggt, worüm hei denn nich geiht? 
„Das Essent", seggt hei, „füll ich bringen!" — 
50 Na, sei is denn en lustig Wiw, 
dat up en Spaß sick gaud versteiht, 
un seggt tau em: „Na, täuw, denn bliw 
man noch en Ogenblicking hir." 
An in en blotes Ämseihn wir 
55 en groten Korf vull Eten packt 
un Jochen Päsel upgesackt. 
Dei dröggt denn munter dormit fürt. — 
Sin gnedigst Leutnant hett all lurt 
un set't sick ganz verdreitlich nedder: 
60 „So," seggt hei, „na, nu giwwt dat wedder 
den ew'gen Swins-- un Äamelbraden. 
Ach! Bei der Diamant geladen, 
bei einem solchen Weib zum Küssen, 
und dann von Platen essen müssen!" 
65 Doch ward em bald ganz narsch tau Maud. 
Dat Eten, dat is würklich gaud, 
so hett em dat seindag nich smeckt; 
un Brad, Pasteten, Is, Konfekt — 
un nu noch gor 'ne Buddel Sekt! 
70 Dat is en Eten, as sick't hürt, 
as sick dat för en Leutnant hürt.
	        
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