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4. Doch bleibst du auch nur, wie du bist, so gib dich, Herz, zu¬ 
frieden mit dem, was dir der heilge Christ als deinen Teil beschieden! 
Und schaue fromm mit Heilger Scheu das Kindlein, das geboren neu, 
und dien ihm fromm hienieden! Cölestin Gschwari. 
143. Weilmachtelied. 
Christ, der du geboren bist 
als ein Kindlein kleine, 
Lob sei dir zu dieser Frist 
mit der Jungfrau reine! 
Christ, der du geboren bist 
in dem armen Stalle, 
Dank sei dir zu dieser Frist 
dargebracht mit Schalle! 
Christ, der du geboren bist 
uns zu Trost und Frommen, 
sei gelobt zu dieser Frist, 
sei uns recht willkommen! 
Guido Maria Dreves. 
144. Die Krippe.-. 
Der hl. Franziskus hatte eine glühende Liebe zum Jesuskinde 
in seinem Herzen und forderte unaufhörlich seine Zuhörer in Predigten 
auf, das Christkind zu verehren und wieder zu lieben. Um die An¬ 
dacht zum lieben Jesuskinde recht zu fördern, kam er auf den Ge¬ 
danken, die Krippe zu Bethlehem nachzubilden, damit sich die Menschen 
die Geburt des Heilandes recht gut vorstellen könnten. 
In der Nähe von Rom lag ein kleiner Gebirgsort, der viele 
Ähnlichkeit mit Bethlehem hatte. Dorthin begab er sich vor dem 
heiligen Weihnachtsfeste und sprach: „Ich will das Andenken jenes 
Kindes feiern, das in Bethlehem geboren ward, und will mit leiblichen 
Augen schauen, wie es in der Krippe niedergelegt ward, wie es auf 
Heu gebettet dalag und wie Ochs und Esel dabeistanden.“ 
In eine Berghöhle wurde eine Krippe gestellt, Heu hineingelegt 
und Ochs und Esel herbeigeführt. Als der. Heilige Abend kam, begab 
sich Franziskus mit seinen Brüdern in die Höhle. Viele Leute aus 
der Umgegend nahmen an der Feier teil. Fackeln und Wachslichter 
erleuchteten die Nacht. Ein feierliches Hochamt ward gehalten, wo¬ 
bei das Volk und die Brüder zu Ehren des Christkindes sangen. 
Franziskus stand in tiefster Andacht versunken vor der Krippe. Dann 
aber fing er an zu predigen von der Geburt des armen Königs, 
der als hilfloses Kindlein auf die Welt gekommen ist, um die Menschen 
von der Sünde zu erlösen. Als er geendet hatte, jubelten alle über 
die gnadenvolle Nacht und zogen voll Weihnachtsfreude nach Hause. 
In kurzer Zeit wurden auch anderwärts solche Krippen auf¬ 
gestellt. Von Italien kam die Sitte nach Deutschland. In Kirchen 
und Kapellen baute man Krippen und feierte davor das heilige 
Weihnachtsfest. 
Manche fromme Familie errichtet noch jetzt zu Weihnachten 
eine kleine Grotte aus Holz oder Rinde. Darin steht eine Krippe 
mit dem Jesuskinde. Maria und Joseph knien davor. Im Hinter¬
	        
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