Full text: Deutscher Kinderfreund

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und Geschichte. 
Li chtung, auf der viele Franzosen ihren Tod finden sollten. — Von der 
Kronprinzlichen Armee hart gedrängt, erschienen tiefe feindliche Kolonnen 
auf den gegenüber gelegenen Anhöhen. Ein verheerender Regen von Ge¬ 
schossen empfing sie dort und trieb sie in den Wald. Auch dort war keine 
Sicherheit für sie. Vergeblich einen Ausweg aus der schrecklichen Gefahr 
suchend, wandten sie sich bald rechts, bald links, die obengenannte Lichtung 
an verschiedenen Stellen passierend. Überall erreichten sie die Granaten 
der Garde-Artillerie und jagten sie in wilder Flucht in den Wald zu¬ 
rück. Stundenlang dauerte dieser Kamps, in dem die Unsrigen nur 
geringe Verluste erlitten, während sie dem Feinde furchtbaren Schaden 
zufügten. Dann schwieg das Feuer der Garde-Artillerie; denn plötzlich 
sah man das Blitzen der preußischen Helme auf den nördlichen Höhen¬ 
rücken, welche den Garenner Wald begrenzen. Die Avantgarde des Gene¬ 
rals von Pape hatte die von den feindlichen Truppen noch besetzten Anhö¬ 
hen erklommen; auch einigen stärkeren Abteilungen der Garde-Jäger war 
es gelungen, sich den Franzosen bis auf kurze Erfernung ungesehen 
zu nähern. — Das plötzliche Verstummen der Artillerie lockre die Fran¬ 
zosen aus 'dem Garenner Walde; deutlich sah man, wie sie sich ain 
Rande desselben zu sammeln versuchten. Es waren tapfere Soldaten, 
die mit ihrem Blute nicht geizten, und die trotz der verzweifelten Lage, 
in der sie sich befanden, noch bereit waren, den Kampf fortzusetzen. 
Todesmutig traten sie den Unsern entgegen. Diese erwarteten sie festes 
Fußes; dann senkten sich die Gewehre, man hörte das Knattern des 
Musketenfeuers, und eine leichte Dampfwolke bedeckte die streitenden 
Parteien. Als sie sich verzogen hatte, war der Kampf beendet. Der 
Boden war mit Verwundeten und Toten bedeckt, und unsre Grenadiere 
und Jäger durcheilten im Laufschritt das offene Terrain, das sie vom 
Walde trennte. Die überlebenden Franzosen waren im Dunkel des 
Garenner Waldes verschwunden; das freie Feld gehörte unsern Truppen. 
6. Der Sieg. Nachdem Prinz August in Erfahrung gebracht, daß 
auch General von Budritzki im Verein mit den Sachsen über Daigny 
hinaus vorgedrungen sei, wurde gegen 2'/, Uhr ein allgemeines Vorrücken 
beschlossen, um den Feind aus seinem letzten Halt, dem Garenner Walde, 
zu vertreiben. Die Artillerie, die so Bedeutendes gewirkt hatte, bereitete 
sich zum weiteren Vormarsch vor. Aber schon auf halbem Wege wurde es
	        
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