Full text: Mittelstufe, Oberabteilung, (3. Klasse der Berliner Gemeindeschule) (Teil 3, [Schülerband])

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60. Leb' wohl, du schöner Wald. 
1. So scheiden wir mit Sang und Klang: 
„Leb' wohl, du schöner Wald, 
mit deinem kühlen Schatten, 
mit deinen grünen Matten, 
du süßer Aufenthalt!“ 
2. Wir singen auf dem Heimweg noch 
ein Lied der Dankbarkeit: 
„Lad' ein, wie heut', uns wieder 
auf Laubesduft und Lieder 
zur schönen Maienzeit!“ 
3. Schaut hin! Von fern noch hört's der Wald 
in seiner Abendruh'; 
die Wipfel möcht' er neigen, 
er rauschet mit den Zweigen. 
„Lebt wohl!“ ruft er uns zu. 
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Heinrich Hoffmann 
(von Fallersleben). 
61. Der Sommermorgen. 
Das Dunkel der Nacht verschwindet allmählich; es wird mit 
jeder Minute heller. Ein schönes Rot schmückt im Osten den 
Himmel, mehr und mehr schwindet dieé Dämmerung, und endlich 
erscheint die Sonne. Gleich einer feurigen Scheibe steigt sie 
empor, und der freundliche Morgen beginnt. Ein jubelnder Chor 
von Sängern begrüsst die des Königin Tages; alle Blumen öffnen 
ihre duftenden Kelche, und das Wild des Waldes verlässt erfreut 
seine Ruhbestätte. Nur wenige Raubvögel, wie die Eule und 
andere lichtscheue Tiere, fliehen die erwärmenden Strahlen. Höhber 
steigt nun die Sonne und spiegelt sich in Millionen Tautropfen, 
welche gleich Perlen an Blumen und zitternden Grashalmen 
hängen. 
Auch im Dorfe wie in der Stadt wird es lebendig. Das 
Morgengeläute verkündigt den jungen Tag und ruft zum Danke 
gegen Gott, der uns Menschen seine Sonne von neuem schauen 
liess. Dieser und jener Nachbar öffnet nun sein Fenster, schaut 
hinaus und bietet dem andern einen guten Morgen. Die Kkinder 
verlassen das Bett, Kleiden sich an, waschen sich sauber und 
wandern dann zur Schule, um hier den gütigen Vater alles Lebens 
immer besser lieben zu lernen und viele nützliche Kenntnisse zu 
erwerben. 
Schmidt und Schillmann. III.
	        
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