Full text: Zweites Lesebuch für die Oberstufe (Teil 6, [Schülerband])

1. In der Werkstatt. 
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77. Die UNähmaschine. 
Als der eigentliche Schöpfer der Nähmaschine gilt gewöhnlich der 
Amerikaner Elias Howe, der sich im Jahre 1846 eine Nähmaschine 
patentieren ließ. Sein Landsmann Singer verbesserte diese Maschine 
wesentlich; er erwarb sich somit das Verdienst, die allgemeine Einführung 
der Nähmaschine zu ermöglichen. 
In Deutschland fand die Nähmaschinen-Fabrikation in den fünf— 
ziger Jahren Eingang. In Berlin und Dresden wurde sie zuerst in 
größerm Maßstabe aufgenommen, etwas später auch in Süddeutschland. 
Mit der Herstellung von Nähmaschinen werden in Deutschland viele 
Tausende von Arbeitern beschäftigt. Unsre Nähmaschinen haben sich einen 
Weltmarkt erobert; denn sie sind den ausländischen mindestens ebenbürtig, 
teils sogar überlegen. 
Fast alles, was die Nadel verrichten kann, das vollbringt gegen— 
wärtig auch die Nähmaschine. Eine gute Näherin macht durchschnittlich 
35 Stiche in der Minute, die schnellsten Nähmaschinen können in derselben 
Zeit bis zu 3000 leisten. Zu einem dauerhaften Hemde gehören aber 
ungefähr 26 000 Stiche. Welche Ersparnis an Zeit und Arbeit gewährt 
mithin die Nähmaschine! 
Nach Verschiedenen. 
78. Vom Lächte des Kienspans bis zum Lächte 
der Plektrizitãt. 
1. Alle Schiehten der Bevöõlkerung — die Handwerker in 
ihrer Werkstatt, die Gelehrten im Studierzimmer, die Kaufleute 
in den Läden, selbst die Landwirte in ihrer Häuslichkeit — sie 
alle brauchen zu ihren Beschäftigungen, besonders im Minter, 
mehr Lieht, als ihnen die Sonne bietet. Auch für Schüler 
reichen dié Stunden des hellen Tages nieht immer aus, um 
die Hausaufgaben zu rechter Zeit fertig zu bringen. Da 
nehmen wir denn unsre Lampen zur Hand oder zünden in 
Rõhren aufgespeicherte brennbare Luft an, und — ein künstlicher 
Tag ist geschaffen. So haben schon seit Jahrtausenden die 
Menschen die Finsternis zu bannen und die Nächte abzukürzen 
verstanden. 
2. Seit undenklichen Jahren waren zwei Dinge, der harzige 
Kienspan mit seinem armseligen und dürftigen Lichte und die 
rubige 01- und Tranlampe, die fast ausschlieblichen Be— 
leuchtungsmittel innerhalb geschlossener Räume. 
Von den verschiedenen Arfen von Lampen hat heute die 
Petroleumlampe den Vorzug erlangt. Sie spendet uns, getränkt
	        
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